Star Trek Vanguard 6: Enthüllungen, Dayton Ward, Kevin Dilmore, Marco Palmieri & David Mack (Buch)

Star Trek Vanguard 6
Enthüllungen
Dayton Ward, Kevin Dilmore, Marco Palmieri & David Mack
(Star Trek Vanguard: Declassified, 2011)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Stephanie Pannen, Christian Humberg, Susanne Picard & Annika Klüver
Titelbild von Dough Drexler
Cross Cult, 2011, Taschenbuch, 472 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-941248-10-6

Von Christel Scheja

Der sechste Band des „Vanguard“-Zyklus’ bietet keinen in sich geschlossenen Roman, sondern ausnahmsweise einmal vier Novellen, die sich näher mit Ereignissen und Figuren beschäftigen, die in den bisherigen Geschehnissen etwas zu kurz gekommen sind oder zeigen Entwicklungen auf, die sich aus ihren Erlebnissen und Entscheidungen ergeben haben. Die Erzählungen sind chronologisch angeordnet.

In „Beinahe Morgen“ von Dayton Ward steht die Deep Space Station „Vanguard“ vor ihrer Fertigstellung und die späteren Bewohner richten sich erstmals häuslich ein. Nur wenige, wie etwa Commodore Diego Reyes, wissen von der Funktion, die sie eigentlich erfüllen soll. In dieser Zeit kommen auch Gerüchte über einen klingonischen Spion auf. Doch niemand weiß, wo er stecken könnte und wieviel er bereits weiß. Nur T’Prynn, die erste Offizierin, hat einen Verdacht.

„Schlechte Nachrichten“ von Kevin Dilmore verfolgen das Schicksal des Reporters Tim Pennington weiter, der feststellen muss, dass die Wahrheit manchmal gefährlicher sein kann als Lügen oder Schweigen. Gerade jetzt, wo er für viel Wirbel in der Taurus-Region gesorgt hat, steht er selbst an einem Scheideweg und muss sich entscheiden, was ihm wichtiger ist – Leben und Frieden oder und unverfälschte Wahrheit.

„Die letzten edlen Männer“ von Marco Palmieri spielt im Schatten großer Ereignisse. Beim Kampf um die Vermächtnisse der Shedai gibt es auch einige Klingonen, die ganz eigene Pläne haben. Einer davon ist Gorkon, der eine ganze Welt als Geisel hält, nur um an ein Heilmittel zu gelangen. Und es geht um den gefallenen Commodore Diego Reyes, der seine eigene Mission durchführt.

„Und die Sterne blicken herab“ von David Mack beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Kampfes gegen die Shedai und den Erkenntnissen, die die Beteiligten daraus gewonnen haben. Doch ist es wirklich allen gelungen, daraus zu lernen? Oder dämmern nur neue Schwierigkeiten heran? Gerade Cervantes Quinn muss eine ganz besondere Entscheidung treffen.

Man merkt, „Enthüllungen“ ist kein Band in dem Universen erschütternde Entscheidungen getroffen werden oder Konflikte eskalieren. Tatsächlich beschäftigen sich die Erzählungen mit einigen der Helden, die zugunsten der Handlung in der letzten Zeit eher in den Hintergrund getreten sind. So stehen diesmal wieder die Personen im Mittelpunkt, nicht die Ereignisse. Die Autoren zeigen auf, dass Manches nicht spurlos an Reyes, Pennington oder Quinn vorübergegangen ist und auch noch seine Nachwirkungen hat. Sie leiden unter ihren Entscheidungen und wissen, dass manche Fehler nicht mehr rückgängig zu machen sind. Doch wie sie damit fertig werden sollen ist ihnen auch noch nicht klar. Dazu kommt ein interessanter Blick in die klingonische Kultur. Nur die erste Geschichte fällt etwas aus der Reihe, da sie vor der Serie angesiedelt ist und die Helden noch unverändert darstellt, vor allem T’Prynn.

Auch wenn die Novellen allesamt etwas ruhiger sind als die Romane, sind sie doch nicht langweiliger, da sehr viel in den Figuren abläuft, was Auswirkungen auf spätere Entscheidungen hat. Letztendlich ergänzen sie den Roten Faden der Reihe und beantworten auch einige offene Fragen.

Alles in allem ist „Enthüllungen“ eine interessante und sinnvolle Ergänzung zur „Vanguard“-Roman-Reihe. Allerdings ist sie nicht zum Einstieg geeignet, da von den Autoren zuviel Wissen über die Figuren und den Hintergrund verlangt wird, sodass das Buch wohl in erster Linie nur Fans ansprechen dürfte.