Perry Rhodan 2604: Die Stunde der Auguren, Wim Vandemaan (Buch)

Perry Rhodan 2604
Die Stunde der Auguren
Wim Vandemaan
Cover: Oliver Scholl
VPM, 2011, Heft, 68 Seiten, 1,95 EUR (auch als eBook erhältlich)

Von Olaf Menke

Mit Start des „Neuroversum”-Zyklus’ wurde die BASIS mit Perry und Co. in eine ferne Doppelgalaxis entführt, wo diese vom Schiff verjagt wurden und erst mal mit Orontes einen Sammelpunkt für die verstreuten Galaktiker installiert haben. Vor der Entführung bekam Rhodan noch mit, dass das Solystem ebenfalls mit Mann und Maus in einem seltsamen Effekt verschwand – wurde es vernichtet oder entführt von unbekannten Mächten?

Die Bewohner des Solsystems erwachen aus einem offenbar künstlich erzeugten Schlaf und erkennen, dass das System an einem sonderbaren Ort gelandet ist – es ist offenbar eine rotes Miniuniversum mit einem Durchmesser von 150 Lichtjahren, es werden im Umkreis nur 47 Sonnen gesichtet. Die Naturgesetze scheinen sich zu verändern, so gibt es mancherorts Schwankungen der Schwerkraft, andernorts lösen sich Gegenstände auf atomarer Ebene einfach auf. Auch stürzen Gesteinsbrocken aus dem Kruiper-Gürtel und der Oortschen Wolke auf die Planeten des Systems und verursachen Zerstörung und Tod. Bull und die Erste Terranerin Henrike Ybarri versuchen, der Situation Herr zu werden, können die Entwicklung zunächst aber nur verständnislos verfolgen. Man schickt ein Schiff in Richtung der 47 anderen Sonnen um zu prüfen, wie es dort aussieht. Plötzlich tauchen nagelähnliche Raumschiffe auf, welche mit Waffengewalt vom Weg zur Erde abgebracht werden können, sie ändern ihren Kurs und tauchen tief in der Sonne ein, wo sie irgendetwas tun, denn plötzlich erleben viele Menschen einen Ruck der Sonne und damit verbunden einen starken, plötzlichen Kopfschmerz.

Während dieser Entwicklungen ist der Ex-Mann von Henrike Ybarri – Shamsur Routh – in Hamburg und sucht seine Tochter, welche offenbar in die Fänge der sonderbaren Auguren geraten ist, eine Alienrasse, welche seit Kurzem auf Terra verweilt und den Menschen wie Sektierer den Beginn der „Zeit der Terraner” versprechen. Die weitgehend wie Menschen aussehenden Aliens machen besonders auf Terraner unter 30 Jahren Eindruck, diese folgen jubelnd den Ansprachen der Aliens, in welchen unter anderem von einer „Präformatierung” der Menschen die Rede ist; Menschen jenseits des 30. Lebensjahres können mit dem Ganzen eher weniger anfangen. Shamsur ist Reporter und versucht als solcher, ein wenig über die Auguren herauszubekommen, wobei er auf jede Menge Merkwürdigkeiten trifft. In Hamburg folgt er einem der Aliens bis auf den Friedhof Ohlsdorf, wo dieser in einer Art Unterkunft verschwindet. Als er eine Sonde darin hineinschickt, wird diese zwar zerstört, er kann aber ein Bild retten, auf dem zu sehen ist, dass auf einem Tisch der Torso eines Menschen zu liegen scheint... Später gibt es eine wichtige Ansprache eines Auguren in Terrania, welche von dem Ruck durch die Sonne und dem damit verbundenen Schmerz beendet wird.

Wim Vandemann gebührt ein besonderes Lob für diesen Roman, der auf ganz außergewöhnliche Weise den Handlungsort Solsystem im aktuellen Zyklus startet – die erste Hälfte transportiert dabei wunderbar die unbekannte Situation und die Verwirrung der Menschen, die zweite Hälfte lebt vor allem von der Spannung, die sich um die rätselhaften Auguren aufbaut und von denen wohl nichts Gutes zu erwarten ist. Interessant sind zudem einige Passagen, die die Unterschiede zu ähnlichen Ereignissen im bisherigen „Perry Rhodan“-Kosmos verdeutlichen, weil ja Einiges was hier passiert nicht unbedingt neu ist (Transfer der Erde an einen fernen Ort, Einlullung der Menschen durch eine Sekte, Aliens interessieren sich für die Sonne).

Lobend erwähnen sollte man außerdem das schöne Titelbild dieser Ausgabe, welches von Hollywood-Künstler Oliver Scholl stammt, weitere Bilder von ihm werden die kommenden Hefte bis 2607 zieren.

Mit diesem Heft ist außerdem das vierteilige „Perry Rhodan“-Quartett komplett.