Heimliche Helden 9: Donalds 313 (Comic)

Heimliche Helden 9
Donalds 313
Aus dem Amerikanischen von Dr. Erika Fuchs, Wolfgang J. Fuchs, Michael Bregel, Gerlinde Schurr; aus dem Italienischen von Michael Bregel
Mit einem Vorwort von Wolfgang J. Fuchs
Titelillustration und Zeichnungen von Carls Barks, Massimo De Vita, Vicar u. a.
Ehapa, 2009, Hardcover, 144 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-7704-3234-9

Von Irene Salzmann

In der Reihe „Heimliche Helden“ dreht sich zur Abwechslung mal nicht alles um Micky, Donald und die anderen bekannten Entenhausener, sondern um wichtige Nebenfiguren, die die Hauptcharaktere näher definieren und ihre Abenteuer immer wieder maßgeblich beeinflussen. Dabei handelt es sich sowohl um Freunde als auch um Feinde und sogar um Objekte wie zum Beispiel Onkel Dagoberts Geldspeicher und – im vorliegenden Buch – Donalds Auto, der 313.

Im Vorwort befasst sich Wolfgang J. Fuchs mit der Geschichte des kleinen, knubbligen Cabrios und schildert, seit wann es sich in Donalds Besitz befindet, welchen anderen Fahrzeugen es gelegentlich weichen musste, wie es sich seither (in anderen Ländern) veränderte und so weiter. Einige Abbildungen lockern die Ausführungen auf und weisen auf Besonderheiten hin, die man teilweise in den folgenden Geschichten suchen kann.

Der Band beinhaltet 17 Comic-Strips und 9 Erzählungen, die eine Länge von 1 bis 36 Seiten haben. Bei zwei der Geschichten und einem Strip handelt es sich um deutsche Erstveröffentlichungen.

In allen Storys steht Donalds Wagen im Fokus der Aufmerksamkeit. Ob nun die Fahrzeug-Serie 313 heißt oder es die Nummernschild-Beschriftung ist, konnte nicht restlos geklärt werden, doch neigen die meisten Autoren zur erstgenannten Variante. Mal hilft der 313 Donald, von einem Ort zum anderen zu gelangen und seine Verabredungen einzuhalten, dann wieder sabotiert er sie durch allerlei Macken, oder er wird selbst zum Opfer von heimtückischen Angriffen oder wagemutigen Umbauten. Vermenschlicht wird das Auto bloß ausnahmsweise.

Um einige Beispiele zu nennen: Die „Freuden des Drachensteigenlassens“ erleben Donald und der 313, nachdem die Neffen Donalds Zorn entfachten und er sein Gesicht wahren muss – mit überraschendem Ausgang.
In „Es kann nur einen geben“ wetteifern Onkel Dagobert und sein Konkurrent Klaas Klever, wer das sicherste Auto baut. Der 313 muss sich nicht nur einen gravierenden Umbau durch Daniel Düsentrieb gefallen lassen, sondern auch eine gefährliche Teststrecke und die fiesen Tricks des Rivalen.
„Die geheimen Wünsche des 313“ kennt leider keiner, darum macht der Wagen immer wieder Ärger. Wenn Donald bloß wüsste…

Natürlich ist Donald in allen Storys die Hauptfigur – schließlich ist der 313 sein Wagen. Es tauchen aber auch andere Charaktere auf wie Daisy, Gustav Gans, Onkel Primus und andere. Wie man es erwarten darf, sind die Geschichten witzig, manchmal auch phantastisch. Die Eigenarten von Mensch beziehungsweise Ente und Auto werden gekonnt auf die Schippe genommen und alltägliche Situationen überspitzt inszeniert, so dass man aus dem Schmunzeln nicht heraus kommt.

Da verschiedene Zeichner involviert sind und die Beispiele aus rund 70 Jahren Disney-Comics stammen, kann man sehr wohl Unterschiede beim Zeichenstil, den Inhalten und der Art des Humors ausmachen. All diese Feinheiten zu entdecken, ist genauso interessant und unterhaltsam wie die Lektüre des Vorworts und der Geschichten.

In Folge wendet sich die Reihe „Heimliche Helden“ weniger an junge Comic-Fans, sondern hauptsächlich an reifere Leser und Sammler, die dieses Drumherum und die edle Gestaltung der Bücher zu schätzen wissen.