Dorian Hunter 13: Wolfshochzeit (Hörspiel)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 07. Juni 2011 20:39

Neal Davenport & Marco Göllner (Script)
Dorian Hunter 13
Wolfshochzeit
Sprecher: Thomas Schmuckert, Michael Prelle, Frank Felicetti, Frank Gustavus, Konrad Halver, Regina Lemnitz u. a.
Titelmusik von Joachim Witt und MoorlandMusic
Illustrationen von Mark Freier
Folgenreich, 2011, 1 CD, ca. 80 Minuten, ca. 8,99 EUR, ISBN 978-3-8291-2431-7
Von Thomas Folgmann
Nach seiner Rückkehr aus Wien wird Dorian Hunter bereits am Flughafen von Mitarbeitern des Secret Service abgefangen. Der Dämonenkiller wird zu einem Anwesen gebracht, wo sein Vorgesetzter auf ihn warten soll. Doch als Dorian die Villa betritt, verliert er das Bewusstsein.
Als er wieder erwacht, wird er von Trevor Sullivan verhört und festgenommen. Hunter wurde inmitten von sieben grausam verstümmelten Leichen gefunden! Dorian Hunters Alleingänge rufen beim Secret Service zunehmend Unmut hervor, und Sullivan kann sich seiner nicht sicher sein. Doch Hunter gelingt die Flucht. Mit Hilfe nur noch weniger Freunde findet der Dämonenkiller eine Spur. Sein dämonischer Bruder Jörg Eklund inszenierte die diversen Fallen, um in der Schwarzen Familie aufzusteigen.
Ohne einen Erzähler im Hintergrund und ohne Einführung in die bisherige Geschichte beginnt dieses Hörspiel mit einem wahren Feuerwerk für die Ohren. Was die Geräuschkulisse und die Verwendung von – hörbaren – Effekten angeht, ist die „Wolfshochzeit“ auf der Höhe der technischen Möglichkeiten. Und trotzdem nur Dialoge geführt werden, sich der Hörer streckenweise bloß an den Geräuschen orientieren und er sich einen Handlungsstrang lediglich vorstellen kann, wird dadurch eine dichte Atmosphäre gewoben, die die actionlastige Geschichte gut unterstützt. Das funktioniert ähnlich gut wie in Filmen, in denen vor besonders heftigen Szenen ausgeblendet wird, dem Zuschauer aber dennoch die entsprechenden Bilder vor Augen stehen. Dadurch ist auch die vergleichsweise hohe Alterseinstufung dieser CD mit einer Empfehlung erst ab 16 Jahre durchaus nachvollziehbar.
So sehr die Effekte und Sounds die Geschichte tragen und auch die Musikeinspielungen durchaus passend den Fortgang unterstreichen, so wenig funktioniert das bei Szenen, die sich etwas abseits abspielen. Die sehr leisen Stimmen sind nur schwer zu verstehen, und auch wenn das ganze realistisch sein mag, so ist es für den Zuhörer nahezu unmöglich, der Geschichte in diesen Fällen zu folgen. Die Lautstärke hochzudrehen, führt unweigerlich zu unerwünschten Effekten, wenn wieder in den ‚Normalmodus‘ zurückgeschaltet wird. Schade ist das vor allem deshalb, weil dadurch der Gesamteindruck und der Hörgenuss doch deutlich geschmälert wird. Ein weiterer Minuspunkt ist die grundsätzliche Überbetonung der verschiedenen Sprecher. Kaum jemand spricht normal, alles wird sehr überzogen gesprochen, und man hat selten das Gefühl, dass sich tatsächlich Personen unterhalten.
Grundsätzlich ist die Idee, ohne Erzähler auszukommen, zu befürworten und ergibt eine ungleich dichtere Atmosphäre. Man ist als Zuhörer näher am Geschehen und muss beziehungsweise darf seine eigene Phantasie spielen lassen, insbesondere was die Interpretation der diversen Soundeffekte angeht. Die Handlung an sich ist für Freunde des „Dämonenkiller“-Universums bekannt und arbeitet nach wie vor die Anfänge der Geschichte ab. Für Einsteiger in die Serie ist diese Folge mangels Einführung oder ähnlicher Hilfestellungen nicht geeignet.
Im beiliegenden 6-seitigen Booklet wird auf die Synchronstimme der Martha Pickford eingegangen. Zusätzlich werden Sprecher und Macher aufgelistet. Schade, dass man diesen Platz nicht für eine kurze ‚Biografie‘ der Hauptfigur nutzt oder ein ‚Was bisher geschah‘ als Einführung für neue Hörer abdruckt. Auf dem Rückcover der CD ist die kurze Inhaltsangabe der Folge abgedruckt.
Das Hörspiel ist recht actionlastig und bietet hauptsächlich durch die Sounduntermalung und -unterstützung ordentliche, kurzweilige Unterhaltung.