Star Trek Titan 1: Eine neue Ära, Michael A. Martin & Andy Mangels (Buch)

Star Trek Titan 1
Michael A. Martin & Andy Mangels
Eine neue Ära
(Star Trek – Titan: Taking Wing)
Übersetzung: Stephanie Pannen
Cross Cult, 2008, Taschenbuch, 356 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-941248-01-4

Von Petra Weddehage

Will Riker und Deanna Troi sind nach den Ereignissen um den Prätor Shinzon im Romulanischen Imperium endlich auf dem Raumschiff „Titan“ angekommen. Will ist nun stolzer Captain dieses Schiffes, und mit Ehrgeiz macht er sich an sein Projekt, so viele unterschiedliche Völker der Föderation an Bord aufzunehmen, wie es nur geht. Dabei gibt es so exotische Wesen wie den Chefarzt Dr. Ree, der stark an einen T-Rex erinnert.

Gleichzeitig ist Will immer noch davon überzeugt, dass er es schafft, Christine Vale zu überzeugen, als sein Erster Offizier an Bord zu kommen. Schließlich kann er sie umstimmen, und nun könnte es eigentlich losgehen, in Regionen des Weltalls vorzustoßen,, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Leider machen ihm die Ereignisse im Romulanischen Imperium einen Strich durch die Rechnung. Durch den Tod Shinzons und der von ihm zuvor eingeleiteten Vernichtung des gesamten romulanischen Senats blieb ein gewaltiges Macht-Vakuum zurück. Nun gibt es verschiedene Gruppen auf Romulus, die dies auszunutzen gedenken. Durch die Uneinigkeit scheint ein Bürgerkrieg vorprogrammiert, der Romulus in ein Chaos zu stürzen droht.

Die Remaner melden sich ebenfalls und wollen endlich die Anerkennung und Hilfe, die ihnen ihrer Meinung nach zusteht. Immerhin wurden sie über Generationen von den Rhiannsu versklavt. Captain Picard wäre für die diplomatischen Verhandlungen hervorragen geeignet. Da aber Shinzon der Klon des Captains war, lehnen die Romulaner Verhandlungen mit dem Oberhaupt der Besatzung des Raumschiffs „Enterprise“ kategorisch ab. Admiral Akaar informiert Riker darüber, dass er ausgewählt wurde, die Besprechungen zu führen. Donatra, Captain der „Valdore“, ist damit mehr als einverstanden. Sie war dabei, als die „Enterprise“ Shinzon aufgehalten hat und der Android Data sein Leben ließ, um Rhiannsu als Förderationsmitglieder und vor allem die Erde zu retten.

Als ob diese Situation für Will nicht schon verzwickt genug wäre, erfährt er, dass zwei Vulkanier auf Romulus verschwunden sind. Dabei handelt es sich um Botschafter Spock und Tuvok, das ehemaligen Besatzungsmitglied der Voyager. Ein Glück, dass Riker ein gutes Händchen bei der Auswahl seiner Schiffsbesatzung hatte. So wagt er es, die „Titan“ mitten in ein Abenteuer zu stürzen, dessen Ausgang sehr ungewiss ist.

Captain William Thomas Riker, hat sich endlich für ein eigenes Kommando entschieden. Viele Jahre schien es so, als ob der mit allen Wassern gewaschene, smarte Mann die Seite als Erster Offizier von Picard und die „Enterprise“ mit all seinen Freunden nicht verlassen wolle. Vor allem seine Heirat mit Deanna Troi, seiner großen Liebe, scheint bewirkt zu haben, dass er reifer und gesetzter wurde. Als Captain muss er meist an Bord des Schiffes bleiben und kann sich nicht mehr einfach so in ein Abenteuer stürzen. Das Leiten der Außeneinsätze muss er nun seinem ersten Offizier Christine Vale überlassen. Seine Mannschaft besteht aus den vielfältigsten Crew-Mitgliedern der zur Starfleet gehörenden Planeten. In einigen Fällen handelt es sich um Wesen, deren Sternensysteme Starfleet noch skeptisch gegenüberstehen. Diese so unterschiedlichen Wesen müssen sich nun zusammenraufen und lernen, einander zu vertrauen.

Nach den Ereignissen im Kinofilm „Nemesis“ ist es nur logisch, das Romulanische Imperium endlich näher in Augenschein zu nehmen. Dabei wenden sich die Autoren nicht nur losen Fäden des „Star Trek“-Universums zu und weben sie in ihre Story ein. Populäre Protagonisten wie Botschafter Spock oder Tuvok sind das Salz in der Suppe.

Ein nettes Extra bekommen die Fans auch zu sehen: die Ausklappseiten, auf denen die „Titan“ in mehreren Sichtweisen zu sehen ist. Dieses neue Raumschiff wurde von Sean Tourangeau entworfen. Poket Book rief einen Wettbewerb aus, bei dem die Fans aufgefordert wurden, die neue „Titan“ zu entwerfen. Die Entwürfe mussten dann bis zum 15.08.2005 an den Verlag Simon & Schuster geschickt werden. Leider durften nur US-Amerikaner und Kanadier teilnehmen.

Mit einem überraschenden Cliffhanger am Ende des Bandes gelingt den Autoren ein großartiger Schachzug. Damit wird gewährleistet, dass die „Titan“ endlich ihre Forschungsarbeit aufnehmen kann und dies in Welten, die wirklich nie ein Mensch zuvor gesehen hat.

Alt-Fans und Neugierige können sich beruhigt auf diesen Band einlassen, fährt er doch Dank der guten Recherchearbeit der Autoren wunderbar im Fahrwasser des „Star Trek“-Styles. Action ist reichlich vorhanden, und auch das Miteinander der Besatzungsmitglieder und ihrer Familien an Bord der „Titan“ wird nicht außer Acht gelassen. Ein rundum gelungener Spaß für alle, die es lieben, die Weiten des Alls zu erforschen – und das ist ja bekanntlich endlos.