Star Trek Titan 5: Stürmische See, Geoffrey Thorne (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 18. Mai 2011 20:43
Star Trek Titan 5
Stürmische See
Geoffrey Thorne
(Star Trek Titan: Over a Torrent Sea, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Stephanie Pannen
Cross Cult, 2010, Taschenbuch, 348 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-941248-91-5
Von Christel Scheja
„Star Trek Titan“ schlidert die Abenteuer von Captain William T. Riker, Counselor Deanna Troi und der Crew seines ersten eigenen Kommandos. Er hat den Auftrag, in Regionen des Weltalls vorzustoßen, in denen noch nie oder schon lange kein Mitglied der Föderation mehr gewesen ist. Zwar ist er in den Förderationsraum zurückgekehrt, um seinen Teil im Kampf gegen die Borg beizutragen, nun aber, wo die Gefahr vorbei ist, soll er nicht da bleiben und beim Wiederaufbau helfen, sondern seine Mission fortsetzen.
Die „Titan“ kehrt also um und lässt die bekannten Teile der Galaxis wieder hinter sich. Letztendlich ist Riker auch dankbar für den Befehl, denn hier am Rand der Galaxis erfährt seine ungeborene Tochter vielleicht weniger Leid als im Schatten der bekannten Welten. Dennoch fühlt er mit den Besatzungsmitgliedern, die durch die Borg viel oder sogar alles verloren haben.
Die Neugier erwacht, als das Schiff in ein Sonnensystem von bemerkenswertem Aufbau stößt. Besonders bemerkenswert ist dabei der Wasserplanet, der kurzerhand Droplet genannt wird. Bei den ersten Erkundungen sieht es danach aus, als sei der Planet bar jeden intelligenten Lebens. Doch nach und nach finden ausgerechnet die selbst im Wasser lebenden Besatzungsmitglieder heraus, dass die Kalwale, die sie bisher nur für einfache Tiere gehalten haben, die Angehörigen einer hochintelligenten Spezies sind, die es in der Biotechnologie bereits sehr weit gebracht haben. Doch noch klappt es nicht mit der Kontaktaufnahme, was aber um so wichtiger wird, als die „Titan“ feststellt, das eine kosmische Katastrophe droht: Ein riesiger Asteroid rast auf Droplet zu.
Auch wenn der Autor die Ereignisse aus „Star Trek Destiny“ so kurz wie möglich abhandelt und das Notwendige erklärt, merkt der Leser doch, das etwas fehlt. Daran merkt man, wie verzahnt die Romane um die Abenteuer der „Next Generation“ eigentlich sind und mehr oder weniger eine Einheit bilden. Der Eindruck verfliegt aber glücklicherweise, als die „Titan“ ihre Mission wieder aufnimmt und einen neuen Planeten mit einer faszinierenden Kultur entdeckt, die fremdartiger ist als viele Zivilisationen, denen sie bisher begegnet sind. Gerade die Berührung mit der Ozeanwelt hilft vielen, über ihre während des Kampfes gegen die Borg erlittenen Traumata hinwegzukommen, wie zum Beispiel Tuvok. Man merkt, dass auch hier wieder viele Einzelpersonen und ihre Wahrnehmung im Mittelpunkt stehen und nicht nur aus der Sicht der Haupthelden erzählt wird – auch, wenn diese natürlich einen größeren Raum einnehmen.
Alles in allem wird die Serie in diesem Band dem Anspruch von Gene Roddenberry besonders gerecht, gerade weil die Erste Direktive wieder eine Rolle spielt und sie sich dem Neuen und Fremden sehr weit öffnen müssen. Aus diesem Grund verzichtet das Buch auf vordergründige Action, auch wenn es viele Gefahren zu bewältigen gilt. Die Spannung bleibt allerdings eher moderat, da man gerade bei einigen Wendungen sehr schnell ahnt, in welche Richtung das Ganze gehen wird.
Damit steht „Stürmische See“ ganz in der Tradition der Vorgänger und hält deren Qualität und Anspruch. Vor allem Fans, die ganz vernarrt in fremde Zivilisationen und bizarre Welten sind, werden ihren Spaß an dem fünften Roman der Reihe haben.