556 Lab 2 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 15. Mai 2011 13:07
Yuuichi Kimura
556 Lab 2
(556 Labo, 2008)
Titelillustration und Zeichnungen von Akira Himekawa
Aus dem Japanischen von Renata Lucic
Tokyopop, 2011, Taschenbuch, 192 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-8420-0026-1
Von Christel Scheja
„556 Lab“ ist eine zweibändige Manga-Geschichte von den Künstlern der Comic-Adaptionen von „The Legend of Zelda“. Sie erzählen von der jungen Kokoro, die nach dem Tod des Vaters dessen Geheimlabor mit allerlei innovativen und verrückten Erfindungen entdeckt und diese natürlich auch ausprobiert.
Unterstützung erhält sie dabei von ihren Freunden Musashi, den sie seit der Sandkastenzeit kennt, und der aus den Vereinigten Staaten zurückgekehrten Iroha. Sie sind mittlerweile in alles eingeweiht und helfen ihr immer dann, wenn etwas aus dem Ruder zu laufen droht. Zusammen mit Iroha erkundet Kokoro deshalb inzwischen neugierig die geheimnisvolle Gespensterklinik. Sie müssen feststellen, dass die Gerüchte wahr sind. Glücklicherweise ist Musashi zur Stelle, um sie zu retten, als es wirklich gefährlich wird. Dann entdeckt das Mädchen eine Vorrichtung, die es ihr erlaubt, sich in Sekundenschnelle umzuziehen, was besonders bei einem Urlaub am Strand nützlich wird. Denn bei aller Freundschaft kann das Mädchen auch ganz schön eifersüchtig werden. Dann soll sie dabei helfen, das Fußballteam ein wenig auf Vordermann zu bringen. Allerdings lockt das auch dunkle Gestalten auf den Plan, denn es gibt andere, die die Erfindungen aus höchst eigennützigen Gründen an sich bringen wollen und glauben, dass das Mädchen sich gegen sie nicht sonderlich gut wehren kann...
Nachdem der erste Band eher die verspielten und fröhlichen Möglichkeiten im Umgang mit den magischen Erfindungen des Vaters zeigte, schlägt der zweite und letzte schon etwas ernstere Töne an. Der Besuch in der Gespensterklinik ist ein erster Vorgeschmack auf die negativen Effekte und Nutzung von gut gemeinten Entwicklungen. Der Trend setzt sich weiter vor und gipfelt am Ende in einer wirklich bedrohlichen Situation, denn Kokoro wird regelrecht in die Enge getrieben. Aber sie wäre nicht die Tochter ihres Vaters, wenn sie keinen Ausweg wüsste.
Auch diese Geschichten sind kindgerecht und harmlos aufbereitet. Mit einem Augenzwinkern werden Bedrohungen verharmlost, eine eher lockere Episode am Strand lenkt noch einmal ab, ehe die weiteren Entwicklungen das Mädchen lehren, dass sie nicht nur mit den Erfindungen herumspielen darf, sondern auch Verantwortung zeigen muss. Deshalb zieht sie am Ende auch die Konsequenzen und macht auf diesem Weg einen Schritt in Richtung Erwachsenwerden. Der Manga bewahrt dennoch seine verspielte und märchenhafte Atmosphäre, was ihn besonders für jüngere Leser geeignet macht.
Auch der zweite Band von „556 Lab“ bietet wieder märchenhafte Abenteuer im Hier und Jetzt, die vor allem für Fans von „Magical Girls“-Geschichten interessant sein könnten.