Belzebubs 2: Keine Pause auf Tour (Comic)

JP Ahonen
Belzebubs 2: Keine Pause auf Tour
Übersetzung: Michael Schuster
Cross Cult, 2025, Hardcover, 144 Seiten, 20,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Vor sechs Jahren lernten die deutschen Leser bereits JP Ahonen und seine abgedrehte Geschichte um die Black Metal Band „Belzebubs“ kennen. Und auch diesmal geht es weniger um die Aufritte und Lieder selbst, auch wenn der Untertitel das suggerieren mag, sondern um den Alltag.


So ganz erfolgreich sind Hubbath, Samael, Izkariot und Obesyx dann doch nicht, so dass es schließlich an Hubbaths Frau Lucy liegt, als Grapfik-Designerin in einem Werbebüro Geld zu verdienen, um die Familie durchzubringen.

Hubbath hat keine Probleme, über viele Jahre auch Hausmann zu sein und sich um die Kleinen zu kümmern, auch wenn er das nicht gerade an die große Glocke hängt. Interessant wird es allerdings, als größere Veränderungen anstehen, da Lillith auch einmal in die Pubertät kommt.


Das Liebenswerte an den abgedrehten Goths ist, dass sie zwar anders scheinen als normale Bürger, es aber eigentlich nicht sind, wie sich am Alltag von Lucy und Hubbath zeigt, die sogar progressiver sind als die meisten anderen Familien. Allerdings verleugnen sie auch nicht ihre dunkle Natur.

Natürlich träumt die Band immer noch, erfolgreich und berühmt zu werden, aber sie verfallen auch nicht in Depressionen. So gefährlich sie auch aussehen und sich manchmal verhalten mögen, sie sind doch herzlicher miteinander und ihrem Umfeld, als man glaubt. Und bewältigen auch Probleme, die jeder kennt.

Ihre Denkweise ist auch etwas anders, wie man gelegentlich merkt, aber das bringt immer wieder Momente zum Schmunzeln. Selbst makabre Momente bleiben ohne Horror und laden eher zum Grinsen ein.

Was bleibt ist ein liebenswerter Eindruck einer Welt, die vielleicht anders aussieht, aber doch näher wirkt als man denkt. Heraus kommt eine leicht erzählte Geschichte, die im krassen Gegensatz zum kräftigen Schwarzweiß-Stil steht und deshalb umso mehr nachwirkt.

„Belzebubs“ bleibt auch im zweiten Band, „Keine Pause auf Tour“, eine humorvolle und warmherzig erzählte Sammlung von alltäglichen Momenten, die Goths und Black-Metal-Fans sehr gut verstehen werden, auch wenn die Gags lange nicht so böse und makaber sind, wie man denkt, da der Künstler erstaunlicherweise mehr auf das Herz setzt.