Claudia Toman: Goldprinz (Buch)

Claudia Toman
Goldprinz
Olivia 3
Diana, 2011, Taschenbuch, 416 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-453-35497-5

Von Petra Weddehage

Olivia observiert schon seit Tagen die Wohnung ihres verschollenen Traumprinzen Adrian. Durch einen merkwürdigen Zufall stößt sie auf einen Hinweis, wo er zu finden ist. Bei ihren weiteren Recherchen wird sie von der Organisation Deus ex Machina in ihrer absoluten Hassfarbe Fuchsia-Rot mit allerlei Agentenmaterial ausgestattet. Dazu gehören Stiefeletten, die einen leichten Fuß machen und superbequem sitzen, ein Mantel, der dem Träger immer eine angenehme Wohlfühltemperatur garantiert, und eine Handtasche, die immer genau die Dinge enthält, die man in gewissen Momenten braucht.

Ferner erhält sie ein interessantes H-Phone (sieht aus wie ein I-Phone), mit dem sie sogar das Wetter beeinflussen kann. So ausstaffiert begibt sie sich wieder auf die Jagd nach Adrian. Unterwegs begegnet ihr die geheimnisvolle Katze Marley. Diese kann telepathisch mit Olivia kommunizieren. Die rekrutierte, nagelneue Agentin hat kaum Zeit, sich zu wundern, denn eine große Gefahr für die Menschheit zieht herauf. Es ist die Baufirma WWS. Deren in rote Overalls gekleidete Mitarbeiter verteilen überall auf der Welt Steckbriefe von Olivia. Eine geheimnisvolle Bestie macht ebenfalls Jagd auf sie. Das Alles macht der gebeutelten Heldin so richtig zu schaffen, doch sie hat ja Marley….

Dies ist der dritte Band über Olivia, einer Frau auf der Suche nach dem Mann fürs Leben, und zugleich der Abschlussband der Trilogie. Die Autorin betont, dass es ihr wichtig war, das die Bücher auch einzeln gelesen werden können; zwischendurch wäre es aber doch von Vorteil, die Vorgänger-Bände zu kennen.

Die Heldin stöckelt hier buchstäblich von einem Abenteuer zum nächsten. In ihrer Verzweiflung, Adrian zu finden, schreckt sie weder vor Einbruch noch Diebstahl zurück. Die Autorin beschreibt mit reichlichem Wortwitz und extrem schwarzem Humor die irrwitzigen Situationen, in die die Heldin stolpert. Die Geschichte ist gespickt mit vielen Anspielungen und Zitaten aus bekannten Filmen und Gedichten, vor allem von William Shakespeare. Sehr modern werden die märchenhaften Erlebnisse erzählt, über die sich die Leserschaft köstlich amüsieren dürfte. Eine Katze, mit der man sprechen kann ist doch der heimliche Wunsch von fast jeder Frau ab 40, die morgens, statt einen Mann im Bett vorzufinden einen Futternapf füllen muss. Die Heldin Olivia ist sehr sympathisch und wirkt leicht chaotisch.

Frauen, die ihre biologische Uhr ticken hören, dürften dieser Protagonistin sehr große Sympathie entgegenbringen. Auch die Gegenspieler und die Orte, an der die Abenteuer von Olivia stattfinden, wirken sehr real. Immerhin bieten sich so interessante Ziele an, wie London oder New York. Zwar spricht der Roman eindeutig Frauen ab Mitte dreißig an, für jüngere Leserinnen könnte diese humorige Adaption eines Fantasy-Märchens aber ebenfalls interessant sein.