Das Schwarze Auge 127: Rabenkind, Gerrit Harm (Buch)

Gerrit Harm
Rabenkind
Das Schwarze Auge 127
Titelillustration von Arndt Drechsler
Karte von Ralph Hlawatsch
FanPro, 2010, Taschenbuch, 282 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-89064-147-8

Von Petra Weddenhage

Ein alter Mann fristet seit Jahren ein unmenschliches Dasein in einem Kerker. Seine Erinnerungen sind verworren, und seinen Namen hat er schon lange vergessen. Als er schon alle Hoffnung aufgeben will, jemals die Zelle verlassen zu können, wird er herausgeholt. Obwohl ihn Kriegstreiber übernehmen und er sich auf einer Reise, an deren Ende sein Tod stehen soll, befindet, genießt er die frische Luft und den Sternenhimmel. Eines Nachts scheint seine Erinnerung, zu ihm zurückzukehren.

Das Dorf Dunkelbach: Hier leben die Bewohner friedlich miteinander und gehen ihrem Tagewerk nach. Die Heilerin Isinde Morgenrot wurde erst vor wenigen Jahren in die Dorfgemeinschaft integriert. Man fand sie einst im Wald. Ihr Körper und ihre Seele hatten schweren Schaden genommen, doch die weise Frau Luinde versorgte Isinde und erkannte die Fähigkeiten der jungen Frau. Jolin, ein Mann aus dem Dorf, bewundert die elfengleiche Schönheit der Frau, gleichzeitig ist sie ihm ein wenig unheimlich. Eines Tages kommen zwei Männer ins Dorf. Diese geben sich als Magier und Söldner aus. Sie beziehen das Haus des verschwundenen Dorfmagiers, denn um diesen rankt sich ein Geheimnis, das es zu ergründen gilt.

Gerrit Harm, Jahrgang 1982, ist gebürtiger Schleswig-Holsteiner. Mitte der 1990er Jahre entdeckte er seine Leidenschaft für DSA. Mittlerweile lebt und arbeitet er als Grundschullehrer in Berlin. Mit seinem Debütroman „Rabenkind“ tritt er in so große Fußstapfen wie die von Ulrich Kiesow und Daniela Knor. Diesen Sprung in die Welt von Aventurien schafft er mit Bravour. Gekonnt füttert der Autor den Leser mit kleinen Bissen und verschießt sein Pulver nicht sofort. Hier und da streut er Informationen über die einzelnen Protagonisten ein. Bei dieser Story ist Rätselraten erwünscht. Spannung und Handlung sind gut bemessen und sorgen auch nach dem Ende der Story für wohliges Gruseln.

Auch für Nicht-Kenner der DSA-Szenerie ist dieser abgeschlossene Roman zu empfehlen. Bücherwürmer die auf Magie mit dramatischen Elementen und darüberhinaus Spaß an detektivischem Rätselraten haben, werden sich mit dieser Story sehr wohlfühlen.