Alan Dean Foster: Quofum (Buch)

Alan Dean Foster
Quofum
(Quofum, 2009)
Aus dem Amerikanischen von Kerstin Fricke
Titelbild: Arndt Drechsler
Bastei-Lübbe 2011, Taschenbuch, 350 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-404-20509-7

Von Gunther Barnewald

„Quofum“ spielt, wie viele andere Romane Fosters, im sogenannten Homanx-Commonwealth, einem von Menschen (Hominiden) und insektoiden Thranx gemeinsam erschaffenen galaktischen Planetenbund, den diese beiden Rassen und noch einige andere demokratisch betreiben.

Im vorliegenden Buch wird von einer Weltraumforschungssonde ein seltsamer Planet entdeckt, der zwar einerseits irdische Lebensbedingungen aufzuweisen scheint, andererseits jedoch immer wieder für längere Zeiträume im Nichts zu verschwinden scheint. Drei menschliche und ein Thranxforscher machen sich zusammen mit einem Raumschiffkommandanten und einem Techniker auf, um den merkwürdigen, Quofum genannten Planeten zu erforschen. Auf Quofum erwartet die Reisenden eine große Überraschung, denn mehrere intelligente Rassen scheinen hier auf nur einem einzigen Planeten zu Hause zu sein. Als sich dann noch herausstellt, dass einer der Protagonisten ein Killer ist, wird die Lage für alle anderen scheinbar aussichtslos...

„Quofum“ ist ein recht seltsames Buch, denn einerseits weckt Foster mit ihm gewisse Erwartungen (Erforschung der fremden Flora und Fauna und Lösung des Mysteriums vieler verschiedener intelligenter Rassen), die er dann selbst teilweise grausam enttäuscht, dadurch, dass er eine völlig andere Handlung aus dem Hut zaubert (Kampf gegen den Mörder), um dann die Handlung wieder in etwas Drittes, bedeutungsschwer „Galaktisches“ übergehen zu lassen. Dank der wenigen Seiten und des ständig wechselnden Sujets gerät die Geschichte zumindest lesbar und leidlich spannend, und prinzipiell könnten enttäuschte Lesererwartungen ja auch mal Überraschung und Staunen auslösen....was im vorliegenden Fall aber leider kaum passiert, da Fosters Variationen viel zu einfallslos geraten sind (sieht man mal von der Szene ab, in welcher der Protagonist..., aber mehr soll hier nicht verraten werden, wer Seite 193/194 erreicht, wird es selbst merken!).

Am Ende des Romans ahnt der Leser, dass bezüglich des anstehenden großen interstellaren Konflikts, den Flinx (Protagonist vieler anderer Romane Fosters aus dem Homanx-Commonwealth) und einige Eingeweihte auf sich zu kommen sehen, dieses Buch sicherlich eine Schlüsselstellung einnehmen dürfte, dies ist jedoch für den Leser nicht wirklich befriedigend, denn das allzu offene Ende nervt ebenfalls. Wer jedoch die ganze Geschichte des Homanx-Commonwealth verstehen will, der wird wohl um „Quofum“ nicht herumkommen, aber pures Lesevergnügen sieht anders aus.

Und warum man bei Bastei-Lübbe das fehlerhaft übersetzte Zitat wieder aus dem Archiv kramt („Mit Witz, Spannung und Originalität schlägt Foster den Leser von der ersten Seite in Bann“) wird dann auch deutlich, denn der clevere Leser hat sich wohl schon nach der Lektüre der ersten Seite verabschiedet, hat die zweite gar nicht mehr erreicht, da die flachen Protagonisten, die nicht ausgearbeitete exotische Atmosphäre und die bedienten Klischees „Quofum“ wirklich zu einer argen Enttäuschung für alle macht, die Besseres gewohnt sind vom Autor.