Mindcage (BD)

Mindcage
USA 2022, Regie: Mauro Borrelli, mit John Malkovich, Martin Lawrence, Melissa Roxburgh u.a.

Rezension von Elmar Huber

Fünf Jahre nach einer gleichartigen Mordserie wird erneut eine tote Frau aufgefunden, die kunstvoll und mit erheblichem Aufwand wie ein Engel hergerichtet ist. Der damalige Täter, Arnaud Lefevre, genannt „Der Künstler“, (John Malkovich) sitzt jedoch in der Todeszelle. Da der neue Täter offenbar über unveröffentlichtes Detailwissen der alten Fälle verfügt, wird die psychologisch ausgebildete Detektive Mary Kelly (Melissa Roxburgh: „Manifest“) mit der Befragung von Lefevre beauftragt, der für seine Hilfe einige Zugeständnisse verlangt. Die Zusammentreffen zwischen Lefevre und Kelly werden immer persönlicher, während jeden Tag eine neue Tote im Stil des Künstlers auftaucht.

 

Der Trailer verspricht einen Serienkiller-Thriller im Stil von „Ressurection - Die Auferstehung“ (ein Serienkiller baut sich aus den Körperteilen von Leichen einen „Leib Christi“) oder dutzender anderer günstiger Produktionen, die in den ausgehenden 90ern im Fahrwasser von „Das Schweigen der Lämmer“ und „Sieben“ erschienen sind. Von zweiterem leiht sich „Mindcage“ das religiöse Motiv, von ersterem die Beziehung zwischen Ermittlerin und einem inhaftierten Serienkiller, und zwar derart deutlich, dass man es als schamloses Rip-off bezeichnen muss. Leider liegen gleich mehrere Qualitätsstufen zwischen dem Vorbild und dem Epigonen.

Viel zu sehr konzentriert sich das ohnehin schwache Drehbuch auf die Interaktion von Kelly und Lefevre, das jedoch deutlich zu blass bleibt, um den Zuschauer zu involvieren. Kein Vergleich mit dem starken emotionalen Duell zwischen Starling und Lecter aus dem Vorbild.

Ermittlungsarbeit der Polizei, die Jagd nach dem Serienkiller, die parallel passieren müsste, findet in „Mindcage“ überhaupt nicht statt. So gibt es keinen Punkt im Film, von dem aus sich ein Spannungsbogen überhaupt entwickeln könnte. Stattdessen peinliches Chargieren auf Darstellerseite - selbst bei John Malkovich fragt man sich langsam, worin sein Status als guter Schauspieler einmal begründet war - und pseudo-sinniges Geschwafel.

Die „Krönung“ liefert jedoch die hanebüchene Auflösung der Story. Ein Motiv, das besser in „Akte X“ aufgehoben ist als in einen ernstzunehmenden Thriller. Immerhin bieten die prächtig arrangierten „Engel“ etwas fürs Auge.

„Mindcage“ ist ein peinlich unbemitteltes „Das Schweigen der Lämmer“-Plagiat ohne jegliche Spannungsmomente.