Dream Fantasia 6 (Comic)

Sae Rom Ok
Dream Fantasia 6
(Hangah Lee, 2010)
Aus dem Koreanischen von Suchin Hong und Benjamin Neuss
Tokyopop, 2011, Taschenbuch, 178 Seiten, 6,95 EUR, ISBN 978-3-86719-994-0

Von Irene Salzmann

Über die südkoreanische Künstlerin Sae Rom Ok ist nichts Näheres bekannt. „Dream Fantasia“ scheint ihre einzige Serie zu sein, an der sie seit 2007 arbeitet. Die Reihe wird voraussichtlich mit Band 7 enden.

Hang-As Freundin So-Dan wurde entführt. Damit nicht auch noch eine wertvolle Bildrolle in die Hände des unbekannten Gegners fällt, brechen Hang-A und der Katzenjunge Nabi auf, um auch die anderen Bildrollen, in denen die vier Himmelsgottheiten ruhen, zu finden und So-Dan zu befreien. Tatsächlich gelingt es, den Blaugrünen Drachen Biryeong und den Phönix Gayae als Beschützer zu gewinnen, doch der weiße Tiger, der von den Zwillingen Ryu-Cheon und So-Ha repräsentiert wird, unterstützt den Feind. Als es zum Kampf zwischen den Himmelsgottheiten kommt und Biryeong verletzt wird, versucht Hang-A zu helfen und weckt in sich die Kräfte des Gelben Drachen. Zusammen mit dem angeblichen Händler Muyeong fliehen sie und treffen erneut mit So-Dans Beschützern zusammen, die nach ihrer Prinzessin suchen.

Nun fallen endlich die Puzzleteile an die richtigen Stellen: Biryeong soll den Gelben Drachen, der aufgrund seiner schweren Aufgabe den Verstand verloren hat, töten, damit dieser wiedergeboren werden kann. Da die Schutzgottheit der Erde ihre Kräfte auf Hang-A und So-Dan verteilte, müssen die Mädchen geopfert werden, damit der Gelbe Drache wieder zu der Macht wird, die sie einst war. Allerdings bringt die Benutzung der Erdmagie die dunkle Hang-A zum Vorschein, die ihre eigenen Pläne verfolgt und jemanden tötet, der der lichten Hang-A sehr ans Herz gewachsen ist ...

Man sollte „Dream Fantasia“ ab Band 1 lesen, um zu wissen, worum es geht und wer wer ist. Trotz Zusammenfassung des Bisherigen und einer Vorstellung der wichtigsten Figuren zu Beginn des Tankobons ist ein Quereinstieg kaum möglich, da viel passiert ist. Erst jetzt werden die Zusammenhänge nach und nach aufgedeckt, und so manche Figur gibt ihr wahres Wesen bzw. ihre wahren Motive preis. Tatsächlich gehört die Fantasy-Serie zu den Titeln, die heiter und humorig angefangen haben, dann die Wende zum Geheimnisvollen und Dramatischen vollzogen, leider mit Informationen geizen, so dass man sich regelmäßig fragt, worauf die Künstlerin eigentlich hinauswill und ob sie den roten Faden nicht irgendwo verloren hat. Endet die Reihe tatsächlich mit dem siebten Band, dürften auf den gemeinen Cliffhanger alle noch ausstehenden Antworten folgen. Ob es trotzdem ein Happy End gibt?

Die Zeichnungen sind aufwändig und sehr hübsch. Man hat jedoch etwas Probleme, die vielen, mitunter ähnlich aussehenden Protagonisten zu unterscheiden, zumal zwischen Vergangenheit und Gegenwartshandlung, Traum und Realität hin und her gesprungen wird. „Dream Fantasia“ lässt sich durchaus mit Serien wie „Angel Diary“, „Ciel“ oder „Model“ vergleichen.

Schätzt man das Genre Fantasy und ansprechende Zeichnungen, wird man viel Freude an „Dream Fantasia“ haben, muss sich jedoch in einer etwas verworren anmutenden Handlung zurechtfinden, die von Leserinnen ab 13 Jahre einige Aufmerksamkeit erfordert.