Alisha Bell: Die geheime Sex-Loge (Buch)

Alisha Bell
Die geheime Sex-Loge
Blue Panther Books, 2023, Taschenbuch, 168 Seiten, 12,90 EUR

Rezension von Irene Salzmann

Alisha Bell ist das Pseudonym eines Autoren-Paares, das unter seinen Klarnamen als Verfasserin von Erzählungen in anderen Genres beziehungsweise als Schauspieler tätig ist. „Die geheime Sex-Loge“ ist ihr erstes gemeinschaftliches Werk bei Blue Panther Books und offeriert acht Kurzgeschichten, dazu eine neunte, „Der reizvolle Fremde“, die mit dem beigefügten Code kostenlos im Internet abgerufen werden kann.


Eigentlich will Sarah gar nicht verraten, wie sie Adrian kennengelernt hat und was das Geheimnis ihrer glücklichen Beziehung ist, doch die Gesprächspartnerin lässt nicht locker. Während Sarah noch über eine Ausrede nachsinnt, erinnert sie sich an „Das bestrafte ungehorsame Luder“, das sie damals war.

„Der strenge Chef“ fordert Loreena zu abendlichen Überstunden auf. Da sie alle ihre Aufgaben zu seiner vollsten Zufriedenheit erfüllte, zeigt er sich großzügig - sie hat ja auch Geburtstag -, und weitere Überstunden sind vorgesehen.

Für ihr Alter hat sich Angelique gut gehalten und genießt die diversen Freuden abseits der Ehe. Als Gäste ihren Sohn mitbringen, der bei der Marine dient, lässt sie es sich nicht nehmen, „Stamm gestanden Soldat“ zu befehlen und zu prüfen, ob wirklich alles strammsteht.

„Die dienende Hure“ Ellen besucht ihre Freundin und wird von dieser einer ganz besonderen Gesellschaft vorgeführt. Zunächst ist Ellen etwas verwirrt, doch schnell fügt sie sich ein und hat sehr viel Freude an den pikanten Überraschungen, deren Mittelpunkt sie ist.

Kathleen ist zum Geburtstag einer Bekannten eingeladen, die mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde. Klar, dass sie den Prototyp geschenkt bekommt: „Der gierige Sexroboter“. Als sich die Gelegenheit dazu ergibt, kann Kathleen nicht widerstehen, ihn auszuprobieren - und erlebt anschließend eine Überraschung.

„Die schüchterne geile Assistentin“ Sylvie verblüfft ihre Chefin Ann-Kathrin, die zufällig Zeuge wird, wie die junge Frau, der sie zunächst nicht viel zugetraut hat, einem One Night Stand zeigt, wo es langgeht.

Fünf Freundinnen planen bei einer der ihren einen Spiele-Abend. Die Gastgeberin Catherine hat sich etwas ganz Besonderes ausgedacht und Manon als Assistentin erkoren für „Sexunterricht“. Lehrgang der weiblichen Lust“. Alle dürfen mitmachen.

„Der stramme Handwerker“ soll eigentlich nur das Waschbecken reparieren, doch Ricarda hat aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit seitens ihres Gattens ein noch dringenderes Reparaturbedürfnis.


Obwohl Alisha Bell Standardsituationen schildert und die Erotik an erster Stelle steht, während das Rahmengeschehen eher nachrangig behandelt wird, haben sämtliche Storys einen gewissen Pfiff. Sie werden flüssig und locker mit einem Augenzwinkern erzählt.

Es tun sich heile Welten auf mit vorhersehbaren Entwicklungen. Die wohldosierte Prise Humor sorgt für ein amüsiertes Schmunzeln - vor allem im Fall von „Der gierige Sexroboter“ (ein Titel, der SF-Elemente andeutet, aber letztendlich ohne auskommt) - und wertet die Geschichten auf, macht sie lesenswert, selbst wenn man die Themen bereits aus anderen Büchern kennt.

Die Wortwahl ist nicht zu deftig, sodass ein Publikum, dass es weniger grafisch mag, sein Vergnügen an der unterhaltsamen Lektüre von „Die geheime Sex-Loge“ haben wird.