Stefan Zeh: Fataler Wahn (Buch)

Stefan Zeh
Fataler Wahn
Keller und Beck 1
dp Verlag, 2023, eBook, 5,99 EUR

Rezension von Elmar Huber

Bereits ihr erster Tag als Kriminalkommissarin hat es für Julia Beck in sich. Noch bevor sie sich richtig bei ihren neuen Kollegen vorstellen kann, wird das Team zu einem Leichenfund gerufen. Im Stuttgarter Stadtteil Büsnau wurde eine junge Frau in ihrer Wohnung erwürgt. Bei ihren Ermittlungen stoßen die Beamten auf einige Auffälligkeiten: zunehmende Nervosität, ein kürzlicher Umzug, der noch nicht einmal den Eltern des Opfers bekannt war, und ein Freund, der offenbar einen falschen Namen angegeben hat.

Die Spur führt zu einem Dating-Portal, auf dem sich einige Verdächtige tummeln.

Auch die Heilerziehungspflegerin Luisa Rehm hat ihren neuen Partner Jens via Online-Dating kennengelernt. Als dieser sich zunehmend erdrückend und übergriffig verhält, beendet sie die Beziehung. Doch Jens ist nicht bereit, die Trennung zu akzeptieren.


Mit „Fataler Wahn“ legt Stefan Zeh einen gelungenen Thriller um Stalking und die Abgründe von Online-Dating vor, der den geneigten Crime-Fan von Anfang bis Ende sehr gut unterhält.

Inhaltlich macht Autor Stefan Zeh zwar nichts Neues, doch das durchgehend gut. Das Tempo und der Aufbau des Romans über drei Erzählstränge - die Arbeit des Ermittlerteams, Luisa Rehm und ihr Umfeld sowie der „Werdegang“ unseres Täters in der Ich-Form - sorgen für Abwechslung und ein konstant hohes Spannungslevel. Einige formelhafte und vorhersehbare Story-Entwicklungen sind verzeihbar. Dass Julia Beck bei dem griesgrämigen KHK Keller erst Überzeugungsarbeit leisten muss, darf man als klischeehaftes Füllmaterial ansehen. Das hat keinerlei Auswirkung auf die Handlung und wird gegen Ende ohne größere Aufregung begraben.

„Fsataler Wahn“ ist ein durchweg spannender Stalking-Thriller inklusive einiger Klischees, doch ohne Leerlauf.