Brian Herbert & Kevin J. Anderson: Der Thron des Wüstenplaneten - Dune: Prophecy (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Sonntag, 06. April 2025 07:54

Brian Herbert & Kevin J. Anderson
Der Thron des Wüstenplaneten - Dune: Prophecy
Great Schools of Dune 1
(Sisterhood of Dune, 2011)
Übersetzung: Jakob Schmidt
Heyne, 2025, Taschenbuch, 768 Seiten, 16,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Bereits 2014 erschien der Roman bei Heyne als Fortführung der Geschichten, die den Anfang des „Dune“-Universums beschrieben. Denn nach dem Sieg über die Denkmaschinen haben sich die Menschen geschworen, niemals wieder Computer zu benutzen, sondern sich nur noch auf die Kraft des Geistes zu konzentrieren. Eine der Schulen, die daraus entstanden, ist die Bene Gesserit, die Schwesternschaft, die von nun an im Geheimen ein besonderes Projekt verfolgen sollte. Von ihren Anfängen erzählt „Der Thron des Wüstenplaneten“, der nun auch in die Serie „Dune: Prophecy“ umgesetzt wurde.
Die große Schlacht um die Freiheit der Menschen ist erst gut achtzig Jahre her, aber die Galaxis ist immer noch im Umbruch. Während das Haus Corrino versucht, sich die Vormachtstellung und den Thron zu erhalten und weitere Säuberungsaktionen stattfinden, um die restlichen Maschinen loszuwerden, entwickeln sich im Hintergrund neue Gruppierungen.
Diese versuchen, ihren Anteil an der Macht zu bekommen, allen voran die Schwesternschaft, die an die Erfolge der alten Zauberinnen anknüpft und um die besondere Stellung der Frauen im Hintergrund weiß. Zu ihnen gehört auch Valya aus dem entehrten Haus der Harkonnen, die mit ihrem Bruder Griffin immer noch nach Rache gegenüber dem Haus Atreides verlangt.
Was Frank Herbert in den 60er und 70er Jahren erschuf, wurde von Brian Herbert und Kevin J. Anderson Jahre nach dessen Tod, nachdem der erste „Dune“-Film recht erfolgreich war, unterhaltsam weitergeführt.
Die Romane besaßen zwar nicht mehr die philosophische und surrealistische Tiefe der frühen Geschichten, bauten aber die Intrigen zwischen den Hohen Häusern weiter aus und erzählten schließlich sogar von der fernen Vergangenheit. Denn in die Wege geleitet wurden die Entwicklungen bereits zehntausend Jahre zuvor.
Im Nachgang zu den Kriegen gegen die Maschinen, konzentrierten sich die Menschen wieder mehr auf ihre eigenen Fähigkeiten. Neben den Mentaten entwickelten auch die Bene Gesserit in diesen bewegen Zeiten ihre besonderen Gaben und Fähigkeiten, bauten genauso ihre Macht hinter dem Thron auf. Denn die Frauen der Schwesternschaft begannen mit etwas, was die herrschenden Männer nicht auf dem Schirm hatten: eine klug durchdachtes genetisches Zuchtprogramm.
Aber natürlich werden auch die Intrigen unter den mächtigen Häusern weitergeführt, denn während die Atreides sich im Licht der Corrino sonnen, sind die Harkonnen ein verachtetes Nichts. Und da ist es kein Wunder, dass die Jüngeren ihre Chancen auf Rache sehen - vor allem Griffin, der in einer Nebenhandlung dem nachjagt, der den Sturz des Hauses zu verantworten hat.
Dieses Thema und einige andere Handlungsstränge scheinen die Bücher um die großen Schulen zu verbinden. Denn letztendlich passiert sonst nicht viel, außer dass die Bene Gesserit sich neu konstituieren und endlich herausfinden, wie einige von ihnen zu Ehrwürdigen Müttern werden können.
Das Buch endet deshalb nur bedingt in sich geschlossen, denn Einiges bleibt noch offen.
Alles in allem bieten die Autoren wie immer beste, flüssig geschriebene SF -Unterhaltung, die in erster Linie auf Action und Abenteuer setzt und immer wieder auch aus dem Klassiker bekannte Elemente einbindet. Allerdings sollte man auch wie bei den anderen Romanen des Autorenduos nicht unbedingt Tiefe bei den Figuren und der Handlung erwarten.
„Der Thron des Wüstenplaneten“ ist ein solider, wenn auch nicht unbedingt überraschend erzählter SF-Roman für alle, die nach leichter Unterhaltung suchen und mehr über die Hintergründe der Serie „Dune: Prophecy“ wissen wollen. Im Vordergrund stehen Abenteuer mit bekannten Elementen und vor allem Intrigen.