John Sinclair 2115: Töte Morgana Layton!, Ian Rolf Hill (Buch)

John Sinclair 2115
Töte Morgana Layton! (2/2)
Ian Rolf Hill
Bastei, 2019, eBook, 1,99 EUR

Rezension von Elmar Huber

Die Falle, die Lykaon, Carnegra und Phorkys für ihre Feinde vorbereitet haben, ist zugeschnappt (siehe Band 2114). John Sinclair, Suko, die Conollys und die Expeditionsteilnehmer sehen sich einer Übermacht von Mantikoren gegenüber, die nun ihr wahres Gesicht zeigen. Auch Fenris, Morgana Layton und ihre Verbündeten betreten das Schlachtfeld, ein kleines Dörfchen in den Rhodopen. Dämonen, die sich als Todfeinde gegenüberstehen und zwischen denen das Team Sinclair gnadenlos aufgerieben wird.

 

Die schön gemütliche Stimmung des ersten Teils, die mit der pittoresken Rhodopen-Schmalspurbahn und dem abgelegenen Dorf aufgebaut wurde, ist nun passé. Auch das bedrohliche Mysterium, was in dem nicht weit entfernten Altersheim für Tanzbären los ist, wird komplett fallengelassen. Stattdessen tummelt sich hier plötzlich wieder allerlei Dämonen-Gezücht, das sich gegenseitig und auch den Geisterjägern an den Kragen will, von Zivilisten gar nicht zu reden. Und wieder stellt sich für John Sinclair die Frage, wer Freund und wer Feind ist beziehungsweise wer das kleinere Übel darstellt.

Die konkurrierenden Götterwölfe, Morgana Layton, Phorkys und Carnegra sind inzwischen so verbandelt, dass sie offenbar gar nicht mehr allein auftreten können, im Schlepptau befinden sind fast zwangsläufig Werwölfe und Mantikore. Alles „More of the Same“ und dem Überblick nicht gerade dienlich. Dass hier völlig unmotiviert noch Überbleibsel des Schwarzen Doms, Tigerfrauen, die Berserker samt Götterbär (als Deus ex machina) und auch noch ein Exkurs über die Goldene Pistole stattfindet, führt zu noch mehr Durcheinander. Einer der wichtigsten Eckpunkte der Sinclair-Historie, nämlich dass es John Sinclair gelingt, eine Gegnerin auszuschalten, geht in dem ganzen Krawall fast unter. Allerdings verrät es der Titel schon. Ansonsten werden den Bösewichtern zwar erneut Wunden zugefügt, doch im Großen und Ganzen ändert sich am Status quo nichts. Lykaon verkommt immer mehr zum cholerischen Großmaul, Phorkys gefällt sich anscheinend als graue Eminenz der Bande, klopft aber auch nur Sprüche, ohne etwas zu bewirken. Wenigstens von Mantikoren wird das Sinclair-Team in nächster Zeit verschont.

Das Lowlight ist jedoch das katastrophal zusammengeschusterte Cover-Motiv, das den Roman „ziert“.

Die gelungene Atmosphäre des Vorgängerromans weicht hier einem actionlastigen Durcheinander mit vielen überflüssigen Elementen.