Kira Licht: Die Seelenjägerin - Crimson Sky 1 (Buch)

Kira Licht
Die Seelenjägerin
Crimson Sky 1
Piper, 2025, Paperback, 368 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Kira Licht, eigentlich studierte Biologin und Humanmedizinerin, ist deutschen Lesern wohl eher als Verfasserin von romantischen Liebes- und Fantasy-Geschichte bekannt. Nun kommt auch bei Piper mit „Crimson Sky“ erstmals eine Dilogie heraus, frisch erschienen ist „Die Seelenjägerin“.


Remy ist am Ende. Ein dummer Unfall hat ihrer Karriere als Triathletin ein jähes Ende bereitet und sie weiß nun nichts mehr mit ihrem Leben anzufangen. Bis zu dem Tag, an dem sie von der Straße weg entführt und in ein seltsames Reich entführt wird.

Sie soll ein Teil der Wilden Jagd werden und gemeinsam mit anderen auserwählten Menschen und Fae die Seelen der Menschen jagen, die zu gefährlichen Ungeheuern geworden sind.

Allerdings gerät sie dabei auch immer wieder mit Kronprinz Keon aneinander.


Kira Licht verwendet in diesem Zweiteiler Elemente aus der keltischen Sagenwelt, wenn auch nicht sonderlich in die Tiefe gehend. Durch die Idee, dass für die Wilde Jagd in erster Linie Menschen rekrutiert werden, muss sie sich nicht so viel Gedanken um das Verhalten der Figuren rund um die Heldin machen. Denn der Fokus liegt natürlich nicht auf Freundschaft und Abenteuer, und schon früh entwickelt sich eine gewisse Anziehung zwischen der zunächst sehr irritierten Menschenfrau und dem arroganten Prinzen, sorgt die Reibung zwischen ihnen dafür, dass sie einander näherkommen, auch wenn sie noch nicht miteinander intim werden.

Alles in allem ist die Handlung solide aufgebaut, wenn auch für erfahrene Leser nicht unbedingt überraschend. Es gibt jede Menge Beziehungsgeplänkel, die Erwartungen werden erfüllt, was das Knistern zwischen den Charakteren angeht und nicht zuletzt auch den Twist, der die Heldin einerseits in Schwierigkeiten bringt, andererseits aber auch wieder zu etwas Besonderem macht.

Die Charaktere sind archetypisch für diese Art der Fantasy und zeigen kaum Ecken und Kanten, entwickeln aber genügend sympathische Seiten für die Leser. Heraus kommt damit eine solide, wenn auch nicht herausragende Geschichte, die mit einem Cliffhanger enden darf, da gerade zum Ende hin noch einmal ein paar fiese Konflikte geknüpft werden. Und die hübsche Gestaltung des Buches mit Farbschnitt in der ersten Auflage wird wahrscheinlich auch den einen oder anderen Fan begeistern können.

„Die Seelenjägerin“ ist sicherlich eine solide Geschichte für alle Romantasy-Fans, die Feen und zunächst herumzickende Charaktere lieben. Wer nach mehr Fantasy und Abenteuer sucht, wird trotz einiger klassischer Versatzstücke doch eher enttäuscht werden.