Kinder des Zorns (BD)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 28. März 2025 18:50

Kinder des Zorns
USA 2020
Regie: Kurt Wimmer, mit Elena Kampouris, Kate Moyer, Callen Mulvey u.a.
Rezension von Elmar Huber
Beim Versuch, einen Amoklauf im Waisenhaus von Rylstone einzudämmen, sterben unbeabsichtigt 15 Kinder. Nur die junge Eden überlebt das tödliche Eingreifen der Behörden, da sie sich ins nahe Maisfeld geflüchtet hat. Einige Jahre später ist der Ort im Sterben begriffen. Den Farmern, die ihre Maisfelder im Auftrag eines Großkonzerns bewirtschaften und ihre Felder mit Dünger und Pflanzenschutzmitteln kaputtgemacht haben, bleibt nur, die Pflanzen abzufackeln, um wenigstens staatliche Subventionen zu kassieren.
Als Eden, die vom Priester des Ortes adoptiert wurde, von dem Plan erfährt, schart sie die Kinder und Jugendlichen des Ortes um sich. Mit Waffengewalt treiben sie die Erwachsenen ins Maisfeld, um sie dort zu töten. Das Blut soll den Pflanzen helfen, wieder zu erstarken. Lediglich Bo, die auf dem Sprung an die Uni ist, erkennt den Wahnsinn von Edens Aktion und versucht zu retten, was noch zu retten ist. Doch „Der, der hinter den Reihen wandelt“ benötigt neue Opfer.
Dies müsste die inzwischen elfte Bearbeitung des Themas sein, inklusive zweier Remakes der Ausgangsgeschichte. Nicht schlecht dafür, dass die Vorlage lediglich eine Kurzgeschichte ist. Nur, dass der ganz große Wurf innerhalb der Filmreihe noch auf sich warten lässt; meist handelt es sich um Variationen der Ausgangsgeschichte. Die originellste Abänderung war bisher eine Verlagerung des Geschehens in die Großstadt („Kinder des Zorns III - Das Chicago-Massaker“). Einige der Filme existieren überhaupt nur, um nicht die Namensrechte zu verlieren (vgl. die „Hellraiser“-Reihe).
Bei der 2020er Version lässt immerhin der Name des Regisseurs aufhorchen. Kurt Wimmer darf als eher mittelprächtiger Drehbuchautor angesehen werden (aktuell „The Beekeeper“), kann aber als Regisseur mit „Equilibrium“ Anfang der 2000er einen kleinen Genre-Hit - eine Mischung aus „Matrix“-Epigone und „Fahrenheit 451“ - vorweisen, der auch heute noch eine Fan-Gemeinde hat.
Sein „Kinder des Zorns“ wird als Vorgeschichte zu den bisherigen Filmen angekündigt und schlägt mit Anklängen an „Alice im Wunderland“ und „Peter Pan“ zunächst auch eine interessante Richtung ein. Leider werden diese Bezugnahmen innerhalb der Geschichte in keiner Weise genutzt, geschweige denn weiter ausgebaut. Auch der Prequel-Ansatz verpufft nahezu komplett; geboten wird nur, was man bereits x-mal gesehen hat. Zumal auch die böse Macht im Hintergrund, „Der, der hinter den Reihen wandelt“, hier bereits existiert.
Schauspielerisch sticht die junge Kate Moyer als Eden hervor, deren bösartige Ausstrahlung durchaus überzeugend ist. Die etwas älteren Darsteller als Gegenpol bekommen generell kaum glaubhafte Szenen und bleiben nur schwach ausgeprägt; eine nachvollziehbare Charakter-Entwicklung findet nicht statt. Wenig beeindruckend ist auch die erstmalige Darstellung des Mais-Dämons als schwachbrüstig gestaltete CGI-Figur.
So verspricht der Film zu Beginn noch, das bekannte „Kinder des Zorns“-Motiv mit neuen Ideen aufzufüttern, beackert dann aber doch nur bekannte Gefilde.