Olivia Rose Darling: Fear the Flames - Die Drachenkönigin (Buch)

Olivia Rose Darling
Fear the Flames - Die Drachenkönigin
Drachen 1
(Fear the Flames, 2022)
Übersetzung: Katharina Herzberger
Karte: Andrés Aguierre
Heyne, 2025, Hardcover, 528 Seiten, 24,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„Fear the Flames - Die Drachenkönigin“ ist der Debüt-Roman der amerikanischen Autorin Olivia Rose Darling, die schon als Kind Geschichten verfasste und später sogar Kreatives Schreiben studierte. Der Roman ist wohl auch der Auftakt zu einer Dilogie, wenn nicht sogar zu einer Serie.


Zu ihrem ersten Wiegenfest wurden Prinzessin Elowen Atarah Dracheneier geschenkt, die zu aller Überraschung auch noch schlüpften und die kleinen Wesen sich an das Kind banden. Das aber ließ den König um seine Macht fürchten, so dass er das Mädchen von den Drachen trennte und sie lange Jahre einsperrte, bis sie befreit und in Sicherheit gebracht wurde.

Nun, über fünfzehn Jahre später, ist Elowen erwachsen und sinnt nach Rache. Sie will ihre Drachen befreien, denn das Band zu ihnen ist so stark wie immer. Und so verbündet sie sich ausgerechnet mit Cayden Vales, der zwar der größte Feind ihres Vaters ist, aber auch als recht skrupellos, hinterhältig und grausam gilt. Doch das ist auch die Prinzessin.


Man muss es dem Verlag lassen: Heyne präsentiert die erste Auflage mit einem außerordentlich schönen Farbschnitt, der ein Hingucker ist.

Aber kann der Inhalt der schönen Schale gerecht werden? Ja und Nein, denn auch wenn die Drachen im Hintergrund präsent sind und im letzten Viertel eine größere Rolle spielen dürfen, so ist doch der Fantasy-Anteil selbst eher moderat. Man merkt, dass die Autorin sich keine großen Gedanken um den Weltenbau macht und munter alle möglichen Versatzstücke mischt, die die Kulturen der Welt zwar altertümlich wirken lässt, aber das Szenario nicht wirklich stimmig und schon gar nicht atmosphärisch wirken lässt.

Viel mehr Wert legt sie auf Intrigen und vor allem auch die Liebesgeschichte, die sich recht schnell aufbaut und auch schon zur ersten Erfüllung mit den entsprechenden intimen Szenen kommt.

Das Buch ist actionreich und kurzweilig zu lesen, erfahrene Leser werden aber schnell merken, welche beliebten Themen die Autorin miteinander vermischt hat.

Routiniert spult sie die Handlung ab, die immerhin ein paar Überraschungen bietet. Aber wie so vieles andere bleiben auch die Charaktere sehr oberflächlich, erhalten gerade genug Profil, um ansprechend zu wirken. Aber auch sie machen nicht viel Entwicklung durch und bleiben gerade in den emotionalen Momenten den Lesern fern. Selbst die Nebenfiguren erfüllen eigentlich nur Funktionen und bleiben durchweg blass, vor allem die Gegenspieler.

Das macht „Fear the Flames - Die Drachenkönigin“ zu einem soliden, wenn auch nicht unbedingt herausragenden Roman, der mehr der Romantik als der Fantasy zugeneigt ist und sich somit an die Leser wendet, die auch schon mit anachronistischen Fernsehserien wie „Reign“ keine Probleme haben und sich einfach nur mit netten höfischen Intrigen und Liebesgeflüster unterhalten lassen wollen.