Gruselkabinett 51: Die Mumie, Arthur Conan Doyle (Hörspiel)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Mittwoch, 06. April 2011 19:39

Gruselkabinett 51
Arthur Conan Doyle & Mark Gruppe (Script)
Die Mumie
Sprecher: Bene Gutjan, Hannes Maurer, Max Felder, Alexander Turrek u. a.
Musik: Andy Matern
Cover: Firuz Askin
Titania Medien, 2011, 1 CD, ca. 64 Minuten ca. 7,99 EUR, ISBN 978-3-7857-4470-3
Von Christel Scheja
Bei „Die Mumie“ dürften viele zunächst an den Klassiker mit Boris Karloff oder die humorvollen modernen Verfilmungen denken. Mit diesen hat allerdings die klassische Geschichte „Die Mumie“ von Sherlock-Holmes-Schöpfer Sir Arthur Conan Doyle nicht viel zu tun.
Oxford im Jahr 1884: Abercrombie Smith ist einer der fleißigen und aufrichtigen Studenten, der sich nicht auf düstere Experimente und oder zwielichtige Machenschaften einlässt und nimmt auch an, dass alle anderen genau so denken. So will er die Warnungen seines Freundes Jephro Hastie zuerst nicht ernstnehmen, denn dieser behauptet, dass seine Wohnungsnachbarn Edward Bellingham und William M. Lee seltsame Dinge treiben und vor allem Bellingham einen zweifelhaften Charakter haben soll. Smith beginnt erst darüber nachzudenken, als ihn Lee eines Tages um Hilfe bittet, weil Bellingham in eine tiefe Ohnmacht gefallen ist. Dabei fallen dem Studenten nicht nur die vielen Artefakte auf, die sein Nachbar hortet, sondern auch eine Mumie und nicht zuletzt alte Papyri, die den anderen ganz offensichtlich einen Schick versetzen haben. Doch erst als auf dem Campus von einer seltsamen Gestalt berichtet wird, die des Nachts umgeht und Menschen bedroht, erwacht Abercrombie Smiths Argwohl vollständig und er beschließt etwas gegen Bellingham zu unternehmen, da dieser offensichtlich mit Dingen herumexperimentiert, die er nicht beherrschen kann...
„Die Mumie“ ist ein Gruselklassiker, der sich sehr langsam entwickelt und nicht unbedingt mit Schockeffekten daherkommt. Das Grauen entwickelt sich langsam und schleichend, bleibt sehr schattenhaft und kommt nur selten zum Vorschein, selbst die Auflösung des ganzen wird am Ende eher von gesundem Menschenverstand als magischem Brimborium regiert. So gesehen sollte man keine Action im klassischen Sinn erwarten, denn diese bekommt man in der Form nicht geboten.
Dafür leisten die Sprecher sehr gute Arbeit. Das Hörspiel kommt mit nur wenigen Soundeffekten aus, die Geschichte wird in erster Linie von der Musik und den Stimmen getragen. Das führt hin und wieder leider zu kleinen Längen, die aber zum Ende hin durch einen Anstieg der Spannung weggewischt werden.
Alles in allem ist „Die Mumie“ eine sehr solide gemachte, wenn auch dialoglastige Umsetzung der Geschichte von Sir Arthur Conan Doyle, auf die man sich schon ein wenig einlassen muss, wenn man sie genießen will, da die Spannung eher subtil bleibt und sich nur langsam aber stetig entwickelt.