Frank Rehfeld: Zwergenzorn (Buch)

Frank Rehfeld
Zwergenzorn
Panini, 2024, Paperback, 492 Seiten, 19,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Frank Rehfeld ist Autor unzähliger Romanhefte und auch Bücher. Zuletzt machte er mit „Die Zwerge von Elan-Dhor“ auf sich aufmerksam, und so ist es nicht verwunderlich, dass er genau zu diesem Volk wieder zurückkehrt. „Zwergenzorn“ erzählt allerdings eine eigenständige Geschichte und ist wohl auch wieder der Auftakt zu einer neuen Serie.


Endlich gelingt es den Menschen und Zwergen, sich mit Hilfe der Elben von der Herrschaft der Trolle und Oger zu befreien, allerdings bezahlen einige einen hohen Preis dafür, denn sie werden durch einen mächtigen Zauber nicht nur in einem Gebirge eingeschlossen, sondern auch in der Zeit eingefroren.

Als Barun Schädelspalter und seine Freunde viele Jahrhunderte später erwachen, finden sie sich in einer Welt wieder, in der die Menschen das Ruder übernommen und sich massiv ausgebreitet haben. Die ehemaligen Unterdrücker sind verschwunden, aber dennoch liegt erneut ein dunkler Schatten über der Welt.


Vor ungefähr zehn bis fünfzehn Jahren standen Romane wie diese hoch im Kurs, heute sind sie eher Mangelware, finden aber dennoch ihre Leser.

Die Geschichte selbst ist in weiten Teilen klassisch erzählt, es dreht sich vor allem um die Schlachten, die die Zwerge gegen ihre Feinde führen, die Heldentaten, mit denen sie unsterblichen Ruhm ernten oder aber eben einen hohen Preis zahlen. Nur eines ist diesmal anders, wird doch der Held zusammen mit anderen aus der Zeit gerissen. Aus diesem Grund ist die Geschichte auch dreigeteilt: Erst einmal gibt es Einblicke in den alten Befreiungskampf, dann erwacht der Held aus der Zeitverwerfung und erfährt was mit den anderen Eingeschlossenen passiert ist. Und nicht zuletzt kommen die Ereignisse in der nunmehr von den Menschen beherrschten Welt in Gang.

Das alles ist durch die dunklen Mächte miteinander verbunden, die ihre Finger im Spiel haben und nun erst nach mehr als tausend Jahren wieder in Erscheinung treten, um die Welt erneut zu unterjochen.

Wie in diesen epischen Geschichten üblich, gibt es mehrere Handlungsebenen, die dafür sorgen, dass Leser den Hintergrund ausreichend kennenlernen. Allerdings bleiben die meisten recht blass, sieht man einmal vom Haupthelden ab. Aber wenn man nach klassischer Unterhaltung mit viel Action und ohne Romantik sucht, wird man hier seinen Spaß haben können, auch wenn erfahrene Leser natürlich viele Klischees und Handlungsmuster wiedererkennen können.

Das Geschehen ist zwar erst einmal in sich geschlossen, aber die Weichen für die neue Bedrohung werden schon einmal auf den letzten Seiten gestellt.

So ist „Zwergenzorn“ eine solide Abenteuer-Geschichte für alle Fans, die High Fantasy mit viel Action zu schätzen wissen. Natürlich werden dabei viele bekannte Klischees eingesetzt, dennoch sorgen auch ein paar nette Ideen für Spannung, nicht nur die zahlreichen Kämpfe. Allerdings sollte man nicht allzu viele Tiefe bei den Figuren oder dem Hintergrund suchen.