Tracy Wolff: Sweet Nightmare (Buch)

Tracy Wolff
Sweet Nightmare
Die Calder Academy Chroniken 1
(Sweet Nightmare, 2024)
Übersetzung: Michelle Gyo
dtv, 2024, Hardcover, 656 Seiten, 24,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Tracy Wolff gewann mit ihrer „Katmere Academy“-Serie, einer Mischung aus Dark Academia und romantisch angehauchter Urban Fantasy, viele Fans, so dass sie nun mit „Sweet Nightmare“ eine weitere Saga dieser Art startet, denn der Roman ist der Auftakt der „Die Calder Academy Chroniken“.


Clementine Calder lebt mit ihrer Familie auf einer abgelegenen Insel. Dort leitet diese eine Schule für gefährliche Paranormale, die auch die junge Frau besucht, auch wenn sie sich manchmal fragt, ob sie woanders nicht besser dran wäre. Aber auch sie hat mit eigenen Problemen zu kämpfen, fühlt sich von den Geistern der Insel verfolgt.

Ein buchstäblicher Albtraum ist es für sie auch, in der Nähe von Jude Abernathy-Lee zu sein. Nicht nur, dass der ihr vor einigen Jahren das Herz gebrochen hat, er besitzt auch eine dunkle, unkontrollierbare Macht. Doch dann bricht ein Sturm über die Insel herein, der Gefahren weckt, die die ganze Welt bedrohen, wenn Jude und Clementine nicht zusammenarbeiten.


Tracy Wolff wirft in ihrer Geschichte all das zusammen, was heute erfolgreich ist: eine Umgebung, die stark an amerikanische Internate und Colleges angelehnt ist, garniert mit einem guten Schuss an Mythen und Monstern. Doch auch wenn die jungen Leute über besondere Gaben gebieten, so könnte man die unterschiedlichen Archetypen doch auch in ganz normalen Geschichten wiederfinden.

Neben Jude und Clementine gibt es auch noch ein paar andere Figuren, die ein wenig mehr Profil erhalten: der klassische Cast an Freunden und auch Feinden, die das Leben reichhaltiger machen und für Teamgeist oder eben auch Probleme sorgen.

Die Handlung ist solide aufgebaut und folgt einem klassischen Muster, was man gerade an der Beziehung der beiden Hauptfiguren nachverfolgen kann, die sich erst aus dem Weg gehen und später doch wieder zusammenkommen. Immerhin gibt es immer wieder ein paar Überraschungen, die die Handlung spannend halten und Geheimnisse, die Lust auf Mehr machen. Erst zum Ende hin wird es etwas chaotisch und wirr - man merkt aber auch, dass die Weichen für die kommenden Bände gestellt werden.

Das Ganze ist flott und unterhaltsam geschrieben, es gibt immer wieder auch Momente zum Schmunzeln, die die düstere Handlung auflockern. Immerhin bekommt auch die Fantasy durch die ganzen Fabelwesen und Monster etwas mehr Stoff, wenn auch nicht so viel, dass Genre-Fans mitgerissen werden könnten.

Alles in allem findet die Autorin eine gute Mischung aus Mystery, Action und Romanze, die durchaus schon einmal mitreißend sein kann, wenn man sich darauf einlässt, die sich aber auf jeden Fall unterhaltsam lesen lässt. Der Cliffhanger macht zudem Lust auf die Fortsetzung.

„Sweet Nightmare“ startet „Die Calder-Akademie-Chroniken“ mit einer stürmischen Geschichte, die solide aufgebaut und spannend genug ist, um neugierig auf die bereits im Herbst erscheinende Fortsetzung zu machen. Immerhin besitzen Abenteuer und Geheimnisse genug Kraft, um neben der Romanze nicht unterzugehen - in der Hinsicht hat die Autorin ein gutes Maß für alles gefunden.