Lars Sommer: Die innere Führung (Buch)

Lars Sommer
Die innere Führung
Ars Vivendi, 2024, Paperback, 304 Seiten, 18,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Hinter dem Pseudonym Lars Sommer versteckt sich der erfolgreiche Thriller-Autor Lucas Fassnacht. Er nutzt die Gelegenheit, um in „Die innere Führung“ eine Geschichte zu erzählen, die in vielen Details auch so passiert sein könnte, auch wenn sie im privaten Umfeld ihren Anfang nimmt.


Die Hochzeit eines Elitesoldaten endet für das Brautpaar tödlich. Kriminalhauptkommissar Erich Kleinrädl übernimmt mit seiner Kollegin die Ermittlungen und sondiert natürlich erst einmal das Umfeld der Toten. In Verdacht gerät auch die Ex des Verstorbenen, die Elite-Soldatin Inka Minden, die auch auf der Hochzeit war und durchaus ein Motiv haben könnte.

Aber schon bald zeigt sich, das vielleicht mehr hinter allem stecken könnte, arbeitete der Tote doch an einem brisanten Manuskript - und dann mischt sich auch immer wieder der geheimnisvolle BKA-Mann Jonathan von Holl ein. Ein zweiter Mord verschärft die Lage.


So explosiv wie die Geschichte anfängt verläuft auch die Handlung, denn obwohl am Anfang alles auf ein Eifersuchtsdrama hindeutet und auch die Presse dementsprechend Verdacht in eine bestimmte Richtung schürt, lassen sich die beiden Ermittler nicht ablenken, sondern verfolgen ihren Weg.

Schon bald stoßen sie auf genug Hinweise und Andeutungen, dass mehr hinter allem stecken könnte, scheint doch ein Fachmann bei beiden Morden am Werk gewesen zu sein, ein Profi, der sich mit Waffen besser auskennt als der normale Mensch. Daher gibt es schon bald mehr Verdächtige als gedacht, auch der undurchsichtige Jonathan von Holl, der selbst nur die Hälfte von dem preiszugeben scheint, was er eigentlich wirklich weiß.

Die Geschichte ist spannend und logisch aufgebaut, führt immer wieder auf falsche Fährten und macht bis zum erhellenden Ende Spaß. Hinweise und Andeutungen sind gut verteilt und lassen den Leser miträtseln, so dass es keine Längen gibt.

Auch die Figuren sind prägnant und klar gezeichnet, die Ermittler fallen durch eine angenehme Bodenständigkeit auf, deren persönliche Dramen zu ihrer Persönlichkeit beitragen, aber nicht die Handlung selbst stören. Zudem werden Themen angesprochen, die durchaus Hand und Fuß haben, dazu auch noch immer wieder zum Nachdenken anregen und einen auch nach Ende der Lektüre beschäftigen können.

So ist „Die innere Führung“ ein Krimi, der durchweg spannend bleibt, interessante, aber glaubwürdige Figuren zum Leben erweckt und zusätzlich auch noch brandaktuelle Themen und Entwicklungen mit einbindet, die im Gedächtnis bleiben.