Nicki Pau Preto: Crown of Feathers - Die Töchter der Phönixreiter 1 (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Donnerstag, 02. Januar 2025 13:39
Nicki Pau Preto
Crown of Feathers
Die Töchter der Phönixreiter 1
(Crown of Feathers, 2019)
Übersetzung: Gabriele Haefs
cbj, 2021, Hardcover, 608 Seiten, 20,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Die kanadische Autorin Nicki Pau Preto kann als Grafik-Designerin ihre Leidenschaft für Fantasy auch künstlerisch ausleben, mehr Erfolg hat sie aber offensichtlich mit ihrer Trilogie um „Die Töchter der Phönixreiter“, deren erster Band inzwischen auch als Taschenbuch erhältlich ist.
Bis vor etwa einer Generation wurde Pyra von mächtigen Phönixreitern beherrscht - bis eine Prinzessin den Aufstand probte und dabei alles verlor, auch ihre geliebte Schwester, die eigentlich den Frieden bewahren wollte.
Nun, ungefähr sechzehn Jahre später, hegen zwei Kriegswaisen einen Traum, vor allem Veronyka, die jüngere von ihnen. Sie will unbedingt eine Phönixreiterin werden. Allerdings scheint es nach vielen Fehlversuchen nur einen Weg zu geben: Sie muss sich in eine der letzten Festungen der Reiter einschleichen, um dort in Verkleidung eines Jungen selbst irgendwann einen Phönix zu erringen.
Natürlich erfindet die Autorin das Rad nicht neu, denn ihre Geschichte benutzt bekannte und beliebte Versatzstücke, die in vielen Young-Adult-Romanen zu finden sind: eine junge Heldin, die sich selbst als Junge ausgeben muss und in der Zeit, in der sie an ihrem Traum arbeitet, wächst, Geheimnisse, die sie und ihre Schwester umgeben und auch die Schatten der Vergangenheit, die es den wenigen verbliebenen Phönixreitern schwer machen, ihren Stand zu behaupten.
Dazu kommen die edlen magischen Geschöpfe, die sich an ihre Reiter binden und mit diesen kommunizieren können, aber zunächst nur halbintelligent wirken, was sich aber mit der Zeit ändert. Und natürlich überraschende Wendungen, die die Spannung aufrechterhalten.
Natürlich sind auch einige junge Männer mit im Spiel, wirkliche romantische Gefühle entwickeln sich aber nicht zwischen den Charakteren.
Alles in allem konzentriert sich die Geschichte mehr auf die junge Heldin, die nach und nach aus dem Schatten ihrer Schwester heraustritt und lernt, sich selbst zu behaupten, beziehungsweise zu erkennen, wem sie wirklich trauen kann und wem nicht.
Dadurch erhalten auch ein paar Nebenfiguren mehr Facetten als man denkt und sogar eigene Kapitel, in denen diese sich auch weiterentwickeln können.
Zudem sorgen Texte zwischen den einzelnen Abschnitten dafür, dass auch der Hintergrund Farbe bekommt, denn Briefe und Aufzeichnungen, Legenden und Märchen machen deutlich, dass diese Dinge wichtig für den kommenden Konflikt sind.
Die Autorin nimmt sich genug Zeit, um das Szenario aufzubauen und bietet so gerade jungen Lesern ab zwölf Jahren ein angenehm kurzweiliges Abenteuer mit vielen Geheimnissen, Magie und Freundschaft.
„Crown of Feathers“, der erste Band um „Die Töchter der Phönixreiter“, bietet ein kurzweiliges, wenn auch auf den ersten Blick nicht sonderlich tiefgründiges Fantasy-Abenteuer für junge Leser, das seinen Charme aber im Verlauf der Geschichte entfaltet und so auch Lust auf Mehr macht.