Tricia Levenseller: Daughter of the Siren Queen - Fürchte meine Stimme (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 30. Dezember 2024 08:02
Tricia Levenseller
Daughter of the Siren Queen - Fürchte meine Stimme
Pirate Queen Saga 2
(Daughter of the Siren Queen, 2018)
Übersetzung: Frauke Meier
Blanvalet, 2024, Paperback, 384 Seiten, 16,00 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Isla de Canta, die Insel der Gesänge, so heißt eine mystische Insel irgendwo in den Weiten der See. Gerüchte wollen wissen, dass die Sirenen all das Gold und die Juwelen, die sie ihren Opfern jemals abgenommen haben, genau dort versteckt haben sollen. Ein Schatz, so groß, dass man ein Königreich davon kaufen könnte.
Alosa, Tochter des Piratenkönigs und Abkömmling der Königin der Sirenen, hat die Karte mit dem Weg zur Insel für ihren Vater beschafft. Mission erfüllt - wenn, ja wenn sie sich dabei nicht in einen Seefahrer verliebt hätte, festgestellt hätte, dass ihr eigener Vater sie psychisch missbraucht und ein Geheimnis vor ihr verbirgt. Als sie dem Piratenkönig auf die Spur kommt, bleibt ihr nur die Flucht nach vorne. Verfolgt von der Flotte ihres Vaters bricht sie an Bord ihres hauptsächlich von Frauen bemannten Schiffes in Richtung der verheißenen Insel auf.
Im Finale kommt es dann zum Aufeinandertreffen des Piratenkönigs, der Sirenen-Herrscherin und ihrer Tochter - und hier wartet wirklich kein gemütlicher Kaffeeklatsch auf uns, da fliegen die Kugeln, wird gefightet, verletzt und gestorben.
Tricia Levenseller war uns durch ihre bei cbt erschienene Dilogie um die „Sisters of the Sword“ bekannt.
Der Mittelband der jetzigen Trilogie, die zuvor bei der Bücherbüchse als Hardcover-Ausgabe mit Buchschnitt erschien, führt die neue Handlung nahtlos fort.
Auffallend dabei, dass die großen Gefühle zwar angedeutet, entsprechende Szenen aber ausgeblendet bleiben. Auch die Gewaltdarstellungen werden wohltuend dosiert eingesetzt und geraten nie zum Selbstzweck. Zielgruppe der Trilogie sind wohl in erster Linie junge Leserinnen und Leser, die mit typischer Seefahrer-Romantik und gefüllten Segeln an die Seiten gefesselt werden sollen.
Nur, dass es mit entsprechender maritimer Romantik nicht wirklich weit her ist. Die Gefahren sind Legion, die Verfolger gar unbarmherzig, eine Seefahrt so manches Mal nicht ganz so lustig, wie wir dies erwarten. Durst, Stürme, fliegende Kanonenkugeln und tödliche, menschenfressende Aale im Wasser, machen unserer Crew und ihrer Kapitänin das Leben schwer. Dabei entwickelt die Verfasserin ihre Handlung folgerichtig fort, gibt es schmerzhafte Verluste, jede Menge traumatischer Begegnungen, finstere Offenbarungen und, ja auch für Mitleid und Liebe ist ein klein wenig Platz. Das Ganze ist recht geradlinig aufgebaut, präsentiert uns eindeutig besetzte Rollen und charakterlich recht statische Figuren, die vom oft grauenvollen Geschehen kaum verändert werden.
Wer eine geradlinig erzählte, kurzweilige und spannende phantastische Piraten-Story sucht, der wird hier fündig und gut unterhalten.