J. Elle: House of Marionne (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Montag, 04. November 2024 17:41
J. Elle
House of Marionne
(House of Marionne, 2023)
Übersetzung: Anika Klüver
Lyx, 2024, Hardcover, 560 Seiten, 24,00 EUR
Rezension von Carsten Kuhr
Die 17jährige Quell hat ihr ganzes Leben auf der Flucht verbracht. Sie und ihre Mutter sind von Stadt zu Stadt geflohen, um Tushana, die tödliche Magie, die durch Quells Adern fließt, vor ihren Häschern, den Dragune, zu verbergen. Bis jemand ihr dunkles Geheimnis entdeckt.
Es gibt nur einen Ort, an dem sie sich noch verstecken kann. Ein Ort, der vielleicht auf dem Visier ihrer Häscher nicht auftaucht. Die Rede ist vom elitären Internat „House of Marionne“. Wenn sie dort drei Rituale besteht und die richtige Form der Magie beherrscht, kann sie sich retten. Wird sie erwischt, wird sie getötet - so einfach wie brutal ist es!
Selbst ihre eigene Großmutter, die das Internat leitet, darf nichts von der Tushana wissen. Und erst recht nicht Jordan, ein Mitschüler, angehender Attentäter und ihr Mentor, zu dem sie eine immer engere Bindung aufbaut.
Als Quell herausfindet, wie weit der Orden geht, um seinen Reichtum und seine Macht zu verteidigen, muss sie sich entscheiden: Entweder sie lässt sich auf die dunkle Magie ein, vor der sie ihr ganzes Leben lang geflohen ist, oder sie riskiert, alles und jeden zu verlieren, den sie liebgewonnen hat…
Vorhang auf zu einem weiteren, der oftmals austauschbaren Dark-Academy-Romane, die unseren Buchmarkt seit ein paar Jahren förmlich überschwemmen. Es geht um Magie, ein Internat, Geheimgesellschaften - ein wenig wie eine Version von Harry Potter für Ältere - könnte man annehmen.
Nun zunächst fokussiert sich Elle auf ihre Protagonistin. Quell muss lernen - nicht nur was die Magie (neu und altbekannt) - anbelangt, auch in emotionaler Hinsicht muss sie reifen. Im Buch wechseln sich Alltagsszenen, wie sie uns allen bekannt und vertraut sind, mit magischen Kräften, der Verfolgung durch ihre Häscher und den emotionalen Verwerfungen ab.
Die mit unserer Handlungsträgerin zu absolvierenden Prüfungen ziehen uns in die Handlung, lassen uns mit Quell fühlen, leiden und hoffen. Allerdings langweilten mich Banause dann wieder die Kurse in Etikette.
Jordan als Beziehungspartner präsentiert sich als der gewohnte, grüblerische Lover, der sie zunächst ablehnt, sich dann, widerwillig fast, in sie verliebt.
Als Fazit bleibt, dass die Verfasserin uns stilistisch eher einfach gestrickt eine Geschichte erzählt, die inhaltlich nicht unbedingt Neuland betritt, die sich aber gefällig anbietet und Leserinnen des Sub-Genres sicherlich ansprechen wird.