Maria Heinrich: Tödliche Intelligenz - Kein normaler Arbeitstag 3 (Buch)
- Details
- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 01. November 2024 10:00
Maria Heinrich
Tödliche Intelligenz
Kein normaler Arbeitstag 3
2024, Paperback, 352 Seiten, 13,98 EUR
Rezension von Christel Scheja
Schon zweimal hatte Maria Heinrich ihre Heldin Ana Rubin in Schwierigkeiten am Arbeitsplatz geraten lassen, bei denen einige Kollegen recht unschön zu Tode kamen. Jetzt geht es für die IT-Spezialistin gleich weiter, denn auch der dritte ist „Kein nomaler Arbeitstag“, geht es doch um „Tödliche Intelligenz“.
Ana Rubin wollte eigentlich ihr erstes Projekt als Teamleiterin ohne großes Aufsehen fertigstellen, aber vermummte Gestalten dringen bei der Pressekonferenz ein, bei der eigentlich eine neue künstliche Intelligenz vorgestellt werden sollte - und das ist nur der Anfang, denn schon bald gibt es neben Demonstrationen und Hacker-Angriffen auch einen Todesfall.
Und Ana steckt wieder einmal mittendrin, als sie Augenzeugin eines tödlichen Unfalls wird und dabei an geheimnisvolle Unterlagen gerät, die auch sie unter Verdacht stellen. Deshalb versucht sie auf eigene Faust zu ermitteln und bringt sich damit in Lebensgefahr.
Da Maria Heinrich selbst in der IT-Branche arbeitet, weiß sie, wovon sie spricht, und kennt auch die Menschentypen, mit denen Ana Rubin es da zu tun bekommt. Zudem spricht sie in diesem Band ein höchst aktuelles Thema an, beeinflussen doch in den letzten Jahren immer öfter künstliche Intelligenzen das Leben der Menschen. Mal können die hilfreich sein, aber oft genug werden sie auch für Falschinformation eingesetzt und beschneiden die Reichweite der Kreativität. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Ermittlungen nach dem Todesfall natürlich erst einmal in eine bestimmte Richtung gehen, zumal die KI nun auch durch Hacker-Angriffe bedroht wird, vielleicht also auch ein Insider seine Finger im Spiel hat.
Gekonnt hält die Autorin die Fäden in der Hand und gibt beiden Seiten - KI-Erschaffern wie auch -Gegnern Raum und Stimme. Darüberhinaus vergisst sie aber auch die Spannung nicht, hat es der Kriminalfall doch auch in sich und führt zunächst in eine sehr offensichtliche Richtung, hält aber dennoch die Spannung, da es immer wieder neue Andeutungen und Hinweise gibt, die die wahre Auflösung glaubwürdig vorbereiten.
Und wieder einmal steckt Ana mitten in dem Dilemma und kann zusehen, wie sie sich irgendwie halbwegs heile aus der ganzen Misere windet. Die IT-Spezialistin bleibt vor allem durch ihre Verschrobenheit und ihren Schwächen sympathisch, eine Heldin, mit der man gerne mitfiebert, weil sie eben das Gegenteil von perfekt ist. Und auch ihr Umfeld ist glaubwürdig beschrieben, was die anderen Charaktere und auch die Arbeitsweise in der IT-Branche angeht.
„Tödliche Intelligenz“ setzt die Reihe „Kein normaler Arbeitstag“ angemessen und spannend fort. Wieder konfrontiert Maria Heinrich ihre Heldin Ana Rubin mit fiesen Intrigen und einem Mordfall, der sie natürlich auch selbst in Gefahr bringt und dem Leser kurzweilige Unterhaltung verspricht.