Tricia Levenseller: Daughter of the Pirate King – Fürchte mein Schwert (Buch)

Tricia Levenseller
Daughter of the Pirate King – Fürchte mein Schwert
Pirate Queen Saga 1
(Daughter of the Pirate King, 2017)
Übersetzung: Frauke Meier
Blanvalet, 2024, Paperback, 320 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Im Moment scheint es ein Trend deutscher Verlage zu sein, vor allem auf TikTok gehypte Romane zu veröffentlichen, Nach der edel gestalteten Sonderausgabe der „Bücherbüchse“ erscheinen die einzelnen Teile der „Pirate Queen Saga“ nun auch als kostengünstigeres Paperback bei Blanvalet. Der Anfang macht „Daughter of the Pirate King - Fürchte mein Schwert“.


Alosa Kalligan ist nicht nur die Tochter des ruchlosen und selbsternannten Piratenkönigs, sondern auch Kapitän eines eigenen Schiffes. Eigentlich gilt sie als erfahren und entschlossen, wird aber dann doch gefangengenommen und soll nur gegen Lösegeld herausgegeben werden.

Allerdings ist das alles ein klug eingefädelter Plan, denn Alosa hat sich nicht ohne Grund auf das Schiff verschleppen lassen und könnte sich sogar jederzeit befreien. Jedoch muss sie noch in Besitz eines Kartenteils kommen, das der feindliche Kapitän hat. Eigentlich kein Problem, wenn da nicht Riden wäre, der attraktive Erste Maat…


Tricia Levenseller ist als Autorin von Fantasy-Romanen für junge Leser bekannt geworden, Tatsächlich ist auch schon eine andere Reihe von ihr in einem Jugendbuchverlag erschienen. Und so muss man sich als Leser auch nicht darüber wundern, dass die Geschichte eher einfach und geradlinig gestrickt ist, die Gewalt und Action auf einem jugendgerechten Niveau bleiben.

Der Roman nimmt sich Zeit, die Figuren und das Setting einzuführen, deshalb geschieht auch erst einmal nicht viel, außer dass sich Riden und Alosa umkreisen, nach und nach immer mehr Details verraten.

Die Autorin macht es sich tatsächlich einfach und setzt auf bekannte Klischees und Bilder, die die Leser durch einschlägige Piratenfilme, gerade die um Jack Sparrow, im Kopf haben sollten. Ihre Heldin ist immerhin kein Mauerblümchen, sondern hat gelernt, sich in der knallharten Männerwelt zu behaupten und nicht nur aufgrund ihrer Geburt eine Anführerin zu sein.

Allerdings sollte man nicht allzu viel Charaktertiefe erwarten, denn wie Riden entspricht auch Alosa den gängigen Archetypen.

Immerhin ist die Geschichte flott geschrieben und hat keine Längen, bietet genügend Überraschungen, um bei der Stange zu halten, auch wenn das Geschehen selbst nicht weltbewegend ist und der Hintergrund ausbaufähig wäre.

Immerhin hält sich die Liebesgeschichte selbst zurück, steht das Abenteuer mitsamt der Intrigen noch im Mittelpunkt der Geschichte. Das Ende ist weitestgehend in sich geschlossen, lässt aber bewusst ein paar Fragen offen um Lust auf die Fortsetzung zu machen.

Alles in allem ist „Daughter of the Pirate King - Fürchte mein Schwert“, der erste Band der „Pirate Queen Saga“ eine eher kurzweilige Lektüre für Zwischendurch, die zwar keinen bleibenden Eindruck hinterlässt, aber schon Leser im Teenager-Alter zu unterhalten weiß, die Lust auf nautische Fantasy, Freibeuter-Romantik und all die mythischen Wesen des Meeres haben.