Dustin Thao: Ich warte auf dich, Haru (Buch)

Dustin Thao
Ich warte auf dich, Haru
(When Hary Was Here, 2024)
Übersetzung: Bernadette Ott
cbj, 2024, Paperback, 346 Seiten, 18,00 EUR

Rezension von Petra Weddehage

Eric Ly und sein Freund Daniel sind auf einer Klassenfahrt in Tokio. Dort steigt Eric in die falsche Bahn ein und hat sich bald rettungslos verlaufen. Ein junger Mann, der sich ihm als Haru vorstellt, hilft ihm zu seinem Hotel zu kommen.

Unterwegs bezaubert Haru den hingerissenen Eric mit wundervollen Erlebnissen. Er bittet ihn zu bleiben und den Tag mit ihm zu verbringen. Eric ist hin und hergerissen. Der charismatische Haru geht ihm sehr unter die Haut, doch Daniel wartet auf ihn.

Ein Jahr später ist Daniel tot und Eric auf dem Tiefpunkt seines Lebens angekommen. Da steht Haru auf einmal wieder vor ihm. Eine Romanze beginnt, die nicht sein kann, da nur Eric Haru sehen kann. Allerdings scheint er nur allzu real und Eric lässt sich auf eine wundervolle Romanze mit ihm ein. Eric fragt sich, ob Haru immer bei ihm bleiben wird.


Dustin Thao darf man ruhig als angehenden Stern am Autorenhimmel bezeichnen. Mit seinem Debüt-Roman „Bleib bei mir, Sam“, schrieb er sich in die Herzen der Leserschaft. „Ich warte auf dich, Haru“ zeigt deutlich, dass der Autor es versteht, Empfindungen sowie Höhen und Tiefen des Lebens sehr gut zu beschreiben und vor allem zu vermitteln. Sein Schreibstil ist angenehm und die Geschichte mit queeren Elementen fesselt Leseratten ungemein.

Seine Protagonisten wirken sehr authentisch und sind nicht überzeichnet. Die Freunde und nicht so netten Menschen, denen Eric begegnet, finden sich sinnvoll in die traurig-romantische Erzählung ein. Die verschiedenen Schauplätze der Geschichte werden ebenfalls so beschrieben, dass man sich gut in die Story einfinden kann.

Das Buch überzeugt mit einem von Kirschblüten durchwirkten Cover, das auch die Buchseiten betrifft. Dazu kommen zwei männliche Jugendliche auf einer Bank. Durch die blauen und verschiedenen Rottöne wirkt der Hintergrund wie ein Sonnenuntergang.

Wer dieses Buch für sich entdeckt, sei vorgewarnt: Achtung Taschentuchalarm! Wer romantische Geschichten mit traurigen und mysteriösen Begebenheiten mag, ist hier genau richtig. Das fulminante Ende treibt einem die Tränen in die Augen und ein Lächeln ins Gesicht, weil es einfach wunderschön ist.