Girls‘ Last Tour 1 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Freitag, 13. September 2024 11:52
Tsukumizu
Girls‘ Last Tour 1
Übersetzung: Stefanie Probst
Manga Cult, 2024, Paperback, 160 Seiten, 10,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Die Apokalypse und das Leben danach haben einen festen Platz in der japanischen Popkultur. Besonders viel Spaß scheint es den Künstlern zu machen, junge Mädchen durch die zerstörte Welt zu schicken und dort kleine Abenteuer erleben zu lassen. Das trifft auch auf „Girls‘ Last Tour“ zu.
Chito und Yuuri haben nur noch einander. Sie scheinen die letzten Menschen zu sein, die eine Katastrophe überlebt haben und bewegen sich nun auf einem Kettenkrad durch die von Schnee bedeckten Ruinen, immer auf der Suche nach Essen, Benzin und Ersatzteilen. Sie besitzen immerhin Aufzeichnungen ihrer Vorfahren, die ihnen helfen, voranzukommen und die besten Orte zu finden, sich neu auszustatten. Ansonsten vermissen sie nichts, denn immerhin haben sie ja einander. Oder?
Der hier vorliegende ist nicht der erste Manga mit diesem Thema. Auch in einem bei Carlsen erscheinenden Titel sind Freundinnen unterwegs und schlagen sich allein durch eine Welt voller Zerstörung und Einsamkeit. Aber anders als dort sieht es hier etwas düsterer aus, denn die Welt hat sich nicht erholen können, ist von Schnee und Eis bedeckt, dunkel und grau. Daher bietet sich ein Kettenkrad geradezu an, um sich fortzubewegen, kommt es doch auch mit schwierigerem Terrain zurecht.
Der erste Band nimmt sich die Zeit, die Welt und die beiden Freundinnen vorzustellen, die vom Naturell erst einmal recht ähnlich sind: ein wenig naiv, aber ansonsten pragmatisch und auf das Überleben konzentriert. Einen roten Faden scheint es noch nicht zu geben, auch hat man das Gefühl, dass die Serie vermutlich nach und nach alle bekannten Klischees eines solchen Szenarios abarbeiten wird, auch wenn natürlich spannend bleibt, wie das geschieht.
„Girls‘ Last Tour“ bietet einen soliden, wenn auch noch nicht großartig spannenden Auftakt zu einer Endzeit-Serie, die ihr Thema und ihren roten Faden noch nicht gefunden hat, da erst einmal nur die Figuren und das Szenario vorgestellt werden und nicht mehr.