Endlich Familie (Comic)

Fujitobi
Endlich Familie
(Itsuka, Kazoku ni naru made, Japan 2020)
Übersetzung: Jan-Christoph Müller
Loewe Manga, 2024, Taschenbuch, 202 Seiten, 8,50 EUR

Rezension von Christel Scheja

Natürlich darf auch Boys Love im Portfolio des neuen Manga-Labels des Loewe Verlags nicht fehlen. Allerdings hat man sich dafür einen jugendfreien Titel ausgesucht, für den auch noch andere Inhalte wichtig sind. Das macht auch schon der Titel „Endlich Familie“ deutlich.


Takaomi tut, was er kann, aber es ist für ihn nicht einfach, Haushalt, Kind und Job als alleinerziehender Vater unter einen Hut zu bekommen. Gut, dass da wie aus dem Nichts eine helfende Hand da ist - auch wenn die sich als sein Kollege entpuppt.

Nomura macht keinen Hehl daraus, dass er schwul ist und durchaus ein Auge auf Takaomi geworfen hat. Doch der will eigentlich keine Beziehung. Aber kann er der Beharrlichkeit seines Kollegen wirklich für immer widerstehen?


Auch hier bleibt der Verlag seiner Maxime treu, eine Geschichte zu präsentieren, die bewusst harmlos und niedlich gehalten ist. Denn über Umarmungen und einen Kuss geht die körperliche Annäherung der beiden Hauptfiguren nicht hinaus. Dafür stehen Humor und familiäre Gefühle im Vordergrund. Denn Takaomi ist ein aufopferungsvoller Vater, der sein Söhnchen auf Händen trägt, aber regelmäßig daran scheitert, alles unter einen Hut zu bekommen, und sich regelmäßig dabei vergisst.

Und das kann sein Kollege nicht mitansehen. So geht Nomura, der aus seinen Gefühlen keinen Hehl macht, recht geschickt vor und setzt dabei auf familiäre Momente, was auch das eine oder andere Fettnäpfchen mit sich bringt.

Liebevoll und verspielt, frech und humorvoll geht es so in der Geschichte zu, die all jenen Spaß machen dürfte, denen Leidenschaft nicht so wichtig ist, wie ein langsames und warmherziges Zusammenwachsen einer kleinen Familie, in der alle miteinander harmonieren. Zudem gibt es keine Längen, da sich der Einzelband bewusst auf das Wesentliche konzentriert.

„Endlich Familie“ ist Boys Love der liebenswerten und niedlichen Art, die mehr Fokus auf Humor und familiäre Momente setzt. Dadurch werden sich auch jüngere Leser mit der in sich geschlossenen Geschichte wohlfühlen können.