Thea Guanzon: The Hurricane Wars (Buch)

Thea Guanzon
The Hurricane Wars
(The Hurricane Wars, 2023)
Übersetzung: Sabrina Železný
Titelbild: Kelly Chong
Lyx, 2024, Hardcover; 564 Seiten,24,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Seit Jahren schon tobt ein von beiden Seiten gnadenlos vorangetriebener Krieg zwischen Kesath und Sardovier. Auf dem Schlachtfeld der Ehre begegnen sie sich das erste Mal - hier Talaren, eine mutige, junge Frau mit einem großen Geheimnis im Gepäck, dort Alaric, der schattengeschmiedete Kronprinz, Sohn des Nachtkaisers.

Als sich ihre Waffen kreuzen, halten sie den tödlichen Schlag zurück - etwas passiert zwischen ihnen.

Beim zweiten Aufeinandertreffen zwischen dem Schattenkrieger und der Lichtweberin offenbart sich Talarens Geheimnis: mittels ihrer Gabe kann sie die tödlichen, alles vernichtenden Hurricane kontrollieren. Die Offerte des Prinzen, ihn zu begleiten, lehnt die Lichtweberin ab. Es zieht diese nach Nenavar - in ein Land, das sie fasziniert, das sie anzieht, das sich als ihre wahre Heimat herausstellt.

Während um sie herum die Welt droht, der Vernichtung anheimzufallen, muss sich Talaren entscheiden: Nur gemeinsam mit dem Kornprinzen hat sie, allen Widerständen, Anfeindungen und Attentaten zum Trotz, die Chance, das drohende Unheil aufzuhalten - aber will sie dies…?


Die Bücher, die zumeist an eine weibliche Klientel gerichtet sind und uns in einer Fantasy-Welt eine Geschichte von Enemies to Lovers erzählen, nehmen in den Buchhandlungen überhand. Kein Verlag, der nicht versucht auf den fahrenden Zug aufzuspringen, seine eigene Entdeckung an die Leserin zu bringen.

Vorliegender Band konnte mich dabei, um dies vorwegzunehmen, nicht ganz überzeugen.

Auf der Haben-Seite steht das tolle, atmosphärisch wundervoll passende Cover nebst Rundum-Farbschnitt, dazu gesellt sich eine durchaus interessante Welt und ein eigenes Magie-System.

Im Soll dann die Figuren; der Plot wird aus der Sicht der beiden Hauptfiguren erzählt, darum herum bleibt für interessant gezeichnete Gestalten kaum Platz. Selbst unsere beiden Protagonisten sind eher diffus ausgeführt - ihre Motivation bleibt oft im Rudimentären stecken, auf eine wirkliche Entwicklung warten wir lange.

Insgesamt bleibt ein ambivalentes Gefühl. Der Roman zeigt vielversprechende Ansätze, der Verlag hat gute Arbeit bei der äußeren Gestaltung abgeliefert, der Inhalt aber ließ mich doch ein wenig enttäuscht zurück.