Robert Kraft: Um die indische Kaiserkrone 3 + 4 (Buch)

Robert Kraft
Um die indische Kaiserkrone 3 
Erlebnisse eines Deutschen im Lande der Wunder
Titelbild und Innenillustrationen: Adolf Wald
Verlag Dieter von Reeken, 2024, Hardcover, 456 Seiten, 32,50 EUR

 

Robert Kraft
Um die indische Kaiserkrone 4
Erlebnisse eines Deutschen im Lande der Wunder
Titelbild und Innenillustrationen: Adolf Wald
Verlag Dieter von Reeken, 2024, Hardcover, 402 Seiten, 32,50 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Robert Kraft, bekannt für seine meisterhaft geschriebenen Abenteuer-Romane, setzt mit den Bände  3 und 4 von „Um die Indische Kaiserkrone“ seine epische Geschichte um die Suche nach der sagenumwobenen Kaiserkrone bis zu dessen Finale fort. In diesen Bänden zieht Kraft in seinem recht früh entstandenen Werk, schon alle Register seines Könnens und bietet den Lesern eine fesselnde Mischung aus Spannung, Abenteuer und exotischen Schauplätzen.

Die Handlung folgt weiterhin dem tapferen Abenteurer Robert und seiner bunten Truppe von Gefährten, die sich auf der Suche nach der indischen Kaiserkrone durch zahlreiche Gefahren und Mysterien navigieren. Krafts detaillierte Beschreibungen und sein zum Teil angelesenes, zum Teil erdachtes Verständnis für die Kultur und Geografie Indiens versetzen uns mitten hinein ins Herz des vorderasiatischen Kontinents.

Erstaunlich dabei, dass Kraft sich dabei erfolgreich bemüht, seine Charaktere unterschiedlich und interessant zu zeichnen. Sicherlich, bei vielen Auftretenden bleibt er in deren Zeichnung stereotyp, doch die Hauptdarsteller werden durchaus vielschichtig gezeichnet und entwickeln sich auch ein wenig weiter. Robert etwa zeigt nicht nur seine übliche Tapferkeit und Entschlossenheit, sondern auch seine Verwundbarkeit und innere Zerrissenheit.

Kraft versteht es auch über die vielen hundert Seiten hinweg meisterhaft, Spannung aufzubauen und diese zu halten. Jede Szene bietet uns Gefahr, wir bestaunen den urwüchsigen Dschungel mit seine Palastbauten, die fremde, unbekannte Religion und die von den Kolonialherren geknechteten Bevölkerung. Dass die Anführer der Rebellen selbst mit ihren Untertanen nicht eben pfleglich umgehen, ist ebenso deutlich wie realistisch beschrieben. Mit inkludiert hat Kraft die historisch verbürgten Fakten des Aufstands, so dass seine Klientel gleich auch noch ein klein wenig Bildung vermittelt bekommen haben.

Natürlich sind manche Passagen zu lang ausgefallen, wiederholen sich Themata und wirken einige Dialoge gestelzt. Doch letztlich zieht uns das farbenprächtige Abenteuer immer weiter voran.

Insgesamt gesehen ist dies ein umfangreicher, in vier Teil gesplitteter Roman, der auch heute, weit 100 Jahre, nachdem er erstmals publiziert wurde, noch die Kraft hat, uns für ein paar Schmöker-Stunden an die Seiten zu fesseln.