Foe de Mar: Die Kinder des verlorenen Fischers - Terra Ganova 1 (Buch)

Foe de Mar
Die Kinder des verlorenen Fischers
Terra Ganova 1
2024, Paperback, 416 Seiten, 18,90 EUR

Rezension von Christel Scheja

Foe de Mar plant mit der Reihe „Terra Ganova“ eine unterhaltsame Reise rund um die Welt für alle Seefahrer- und Piratenfans ab zwölf Jahren. Angesiedelt sind die Romane im 17. Jahrhundert. Sie beginnen in „Die Kinder des verlorenen Fischer“ auf einer Insel im Mittelmeer und führen die Helden nach Tunis.


Lean und ihr Bruder Willin haben keine Wahl. Zwar haben sie sich nach dem Verschwinden ihres Vaters bisher ganz gut durchschlagen können, aber nun drohen sie, Opfer einer neuen Grausamkeit zu werden. Denn bevor jemand sie als Sklaven verkaufen kann, wagen sie lieber die Flucht nach vorne.

Ihre überstürzte Abreise führt sie mehr oder weniger stürmisch nach Tunis, einer Stadt, die für ihre Arena und Sklavenmärkte bekannt ist. Glücklicherweise finden sie schnell Verbündete und Freunde, die sie jetzt auch noch vor dem Zugriff der Leute beschützen, die sie scheinbar verfolgen.


Anders als man es im ersten Moment erwarten mag, beginnt das Abenteuer tatsächlich nicht mitten auf hoher See und direkt unter Seefahrern und Piraten. Die beiden jungen Helden werden prompt mit einem Problem konfrontiert, das viele Insel- und Küstenbewohner durch das Erstarken des Osmanischen Reichs hatten: Die Sklavenhändler, die sich christliche Europäer holen und im islamischen Machtbereich verkaufen.

Diese Gefahr schwebt auch eine ganze Weile über dem Geschwisterpaar, das aber nicht auf den Kopf gefallen ist, versucht es doch das Beste aus seiner Flucht zu machen und gleichzeitig herauszufinden, wer die beiden eigentlich warum verfolgt. Dabei erleben sie vor allem in Tunis interessante Abenteuer.

Genau diese ungewohnten Schauplätze und Situationen sind es auch, die die Geschichte so ungewöhnlich machen, auch wenn ältere Leser vermutlich vermissen werden, dass es keine genauere zeitliche Einordnung gibt und auch die Kulturen nur grob angerissen werden.

Aber die Geschichte selbst ist unterhaltsam und kurzweilig geschrieben und bietet immer wieder überraschende Wendungen, die die Spannung aufrechterhalten. Zudem bleibt das Geschehen auch jugendgerecht, so dass sich auch zartbesaitete Gemüter gut unterhalten fühlen.

Zum Ende hin werden natürlich auch Weichen für die Zukunft gestellt, so dass Fans gespannt sein können, wo es als nächstes hingehen wird, nachdem der Klappentext Einiges mehr andeutet.

„Die Kinder des verlorenen Fischers“ der erste Band von „Terra Ganova“, führt Helden und Leser gleichermaßen in die spannende Welt der Seefahrer und Piraten ein, die gerade im 17. Jahrhundert noch viele Abenteuer bereithalten dürfte. Punkten kann die Geschichte vor allem durch den ungewohnten Startpunkt und die Ausgangssituation, die man so nur selten findet.