Monstress 8: Inferno (Comic)

Monstress 8
Inferno
(Monstress 8, 2024)
Text: Majorie Liu
Titelbild und Zeichnungen: Sana Takeda
Übersetzung: Denis Martynow
Cross Cult, 2024, Paperback, 160 Seiten, 18,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Nach einer längeren Pause geht es nun endlich mit „Monstress“ von Marjorie Liu und Sana Takeda weiter. Die preisgekrönte Serie ragt noch immer durch ihr Artwork und ihre eigenwillige Erzählweise aus der Masse vergleichbarer Titel heraus. Die Künstlerinnen setzen dort an, wo sie aufgehört haben, denn auch wenn Maikas Körper im Koma liegt, passiert doch jede Menge in ihr.


Natürlich versuchen ihre Freunde sie zu retten, auch wenn das bedeuten mag, dass sie selbst sich in den Geist der jungen Frau wagen müssen. Sie ahnen nicht, dass deren Geist sich an einem ebenso schönen wie auch grausamen Ort befindet.

Maikas Seele ist nun auf dem Gefängnisplaneten gefangen, auf den Zinn und die anderen Monstra schon lange eingesperrt sind. Dort muss sie nicht nur mit sich und ihren inneren Dämonen ins Reine kommen, sondern auch gegen die Gefahren und Angriffe bestehen, die sie dort erwarten - und die haben es in sich.


Der vorliegende Band ist actionreicher als der vorhergehende, auch wenn sich natürlich weiterhin alles in den Köpfen der Beteiligten abspielt. Das erlaubt es den Künstlerinnen aber auch, absurde Momente zu schaffen und sich von der Realität zu lösen.

Maika und das Fuchskind bewegen sich erst getrennt durch eine Welt, die nicht die ihre ist und zugleich feindseliger als andere. Zum Ende hin wird die Halbwölfin dann auch noch vor wichtige Entscheidungen gestellt, denn wieder einmal wird ihr vor Augen geführt, dass sie die kommenden Herausforderungen nur mit Zinn bestehen kann.

Aber ob das noch möglich ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Dafür erhält man interessante Einblicke in die Lebenswelt und das Verhalten der Monstra, ihre Absichten und den Groll, den sie zudem gegen alles andere hegen.

Das macht den Band natürlich nicht immer leicht zu lesen, man muss schon genau aufpassen, um die verschiedenen Perspektiven mitzubekommen. Aber immerhin scheint sich am Ende endlich ein neuer Handlungsbogen anzubahnen.

Alles in allem ist die Serie immer noch sehr komplex, opulent gezeichnet und spielt mit vielen düsteren Fantasy-Elementen, die teilweise ganz neu interpretiert werden. Aber immerhin scheinen jetzt einige Fragen beantwortet zu sein und die Künstlerinnen sind vielleicht in der Lage, nun endlich auf den Showdown zuzusteuern.

„Inferno“ schreibt den aktuellen Handlungsbogen von „Monstress“ weiter und scheint ihn auch entsprechend abzuschließen. Maika und das Fuchskind werden wieder einmal vor schwere Prüfungen gestellt, die sie aber am Ende gestärkt aus dem ganzen Chaos hervortreten lassen, so dass die Handlung spannend weitergehen kann.