Grimms Märchen 16 (Hörspiel)

Grimms Märchen 16
Die zertanzten Schuhe - Hans im Glück - Der Geist im Glas
Sprecher: Peter Weis, Bodo Primus, Helmut Zierl u.a.
Titelbild: Ertugrul Edirne
Titania Medien, 2024, 1 CD, ca. 65 Minuten, ca. 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Noch finden sich offenbar immer noch genug „Grimms Märchen“, die sich lohnen in Hörspiele umgesetzt zu werden, auch wenn sie sicherlich nicht mehr so bekannt und so oft adaptiert wurden wie andere. In dieser 16. Sammlung gibt es immerhin eines, das schon einmal verfilmt wurde.


„Die zertanzten Schuhe“ bringen einen König zur Weißglut, denn er fragt sich, wohin seine wohlbehüteten Töchter Nacht für Nacht eigentlich hin verschwinden. So setzt er einen Preis aus, damit das Geheimnis gelüftet wird.
„Hans im Glück“ kehrt nach sieben Lehrjahren nach Hause zurück. Den Brocken Goldes, den ihm sein Meister schenkt, wird aber schon bald zu schwer.
Und nicht zuletzt ist „Der Geist im Glas“ bereit, für seine Freilassung einen Wunsch zu erfüllen.

 

Das erste Märchen mag zwar nicht für Disney interessant gewesen sein, wurde aber schon einmal in einen Barbie-Animationsfilm umgesetzt, bei dem man sich natürlich auch am Ballett orientierte. Und in „Hans im Glück“ begegnen wir wieder einmal einem Simpel, der sich in seiner treuen und dummen Art gleich mehrfach übers Ohr hauen lässt, es aber nicht wirklich merkt. Und Wünsche erfüllende Geister dürfen auch nicht fehlen.

Immerhin bewegt sich nur eines der Märchen im royalen Bereich, die beiden anderen bewegen sich eher in der Lebenswelt der einfachen Leute, der Handwerker und Bauern, die sich das eine oder andere sicherlich auch wünschen; gerade, wenn es ihre Lebensumstände verbessert, wie das Geschenk eines Geistes, das einmal keine miesen Auswirkungen hat.

Liebenswert wird vor allem die Mär um den glücklichen Hans umgesetzt, der gar nicht wahrnimmt, wie sehr er betrogen wird. Es mag zwar sein, dass man als Hörer, wie die Mutter, den Kopf schüttelt, aber der Sprecher setzt Hans so lebensfroh in Szene, dass man ihm nicht böse ist.

Auch die anderen haben wie immer ihren Spaß, man merkt mittlerweile, auf welche Rollen sich einige wie Reinhilt Schneider inzwischen spezialisiert haben, und verbindet ihre Stimme mit den entsprechenden Bildern.

Wie immer stimmen auch Sound-Effekte und Musik und runden die entsprechende Atmosphäre angenehm ab.

„Grimms Märchen“ bietet auch in der 16. Sammlung wieder Geschichten mit dem altertümlichen und manchmal etwas konservativen Stil der Urfassungen, in denen nichts verharmlost wird. Immerhin spielen diesmal auch wieder mehr einfache Leute eine Hauptrolle und werden auf die eine oder andere Weise vom Glück begünstigt.