Dana Swift. Cast in Firelight - Magie der Farben 1 (Buch)

Dana Swift
Cast in Firelight
Magie der Farben 1
(Cast in Firelight, 2020)
Übersetzung: Michael Krug
One, 2023, Hardcover, 496 Seiten, 18,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Das Schlimmste, das ich mir vorstellen kann, ist eingetreten. Nicht, dass ich es nicht schon lange ahnen, ja wissen würde, doch jetzt ist es soweit: Mein „Bräutigam to Be“ kommt zurück.

Vor Jahren haben unsere Väter vereinbart, dass wir, die Thronerben ihrer Reiche, in den heiligen Bund der Ehe eintreten werden. Jatin, mein Zukünftiger, wurde auf die magische Akademie geschickt, um seine Beherrschung in allen neun Arten der Maggie zu schulen, während ich zu Hause blieb - zu schlecht ausgeprägt war und ist meine weiße Magie. In unseren Briefen kommt unsere gegenseitige Antipathie und unser Wettstreit um Macht verklausuliert zum Vorschein - jetzt ist der arrogante Typ also wieder da.

Als ich, da ich ihm ausweichen wollte und eine neue Lieferung der von mir erfundenen Firelights ausliefern wollte, einem jungen Dieb das Leben rette und dabei die Kutsche des Prinzen zum Stehen bringe - lange Geschichte -, lerne ich seinen Leibwächter kennen; nicht ganz so groß gebaut, wie der Prinz, der wie erwartet doch recht blasiert wirkt, dafür nett und durchaus ansehbar.

Ich weiß zumindest da noch nicht: Es ist der Prinz himself, der mich auffängt, als ich von der Magie, die ich zur Rettung des Diebes vor den Elefanten nutzte, ausgebrannt zu Boden sinke.

Zusammen machen wir uns, nicht wirklich bewusst, wer der andere wirklich ist, auf die Suche nach den Verbrechern, die die armen Viertel meiner Stadt mit Rauschgift überfluten und meine Firelights horten.


„Enemies to Lovers“ - so nennt man die angesagten Romane um ein junges Paar, das sich zunächst nicht ausstehen kann, dann aber, im Verlauf der Queste, die Qualitäten des Anderen - zunächst widerwillig, dann zunehmend fasziniert - erkennen und akzeptieren muss. Vermischt mit einer archaischen Welt voller Magie und angereichert mit einigen fiesen Gegnern und jeder Menge Offenbarungen sowie Geheimnissen satt, liest sich dann Band 1 von insgesamt zwei Romanen durchaus angenehm flüssig und auch spannend durch.

Zwar bleibt die Bühne, auf der unsere Handlung abläuft, blass, ja rudimentär (hier hätte ich mir ein wenig mehr Beschreibung gewünscht), doch der Romance Factor ist dafür hoch. Der Roman wendet sich an ein jüngeres Publikum, das zunächst an das Medium Buch herangeführt und zum Lesen gebracht werden soll. Da sorgt schon allein die Kritik an der üblichen Rollenverteilung, die Emanzipation unserer Prinzessin Adraa für eine gewisse Tiefe. Mehr würde aufgesetzt wirken, so passt es ganz gut.

Natürlich wissen wir vor Beginn der Lektüre, wie es ausgehen wird, sind die Figuren einem bekannten Ensemble entnommen und darf das Happy End auf uns warten - der Weg dahin aber bietet, stilistisch nicht unbedingt bestechend, Einiges an Unterhaltungswert.