Der wichtigste Comic der Welt (Comic)

Der wichtigste Comic der Welt
(The Most Important Comic Book on Earth: Stories to Save the World, 2021)
Mit Beiträgen von Yoko Ono, Judy Dench, Jane Goodall, Peter Gabriel, Taika Waititi, Ricky Gervais, Cara Delevigne, Andy Serkis, Amy Chu, David Mack u.a.
Panini, 2024, Hardcover, 360 Seiten, 39,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Eines ist in den letzten Jahren klar geworden: um die Erde und damit auch uns zu retten, muss nun gehandelt werden. Einige haben schon das Bewusstsein für Klima- und Umweltschutz entwickelt, aber es sind immer noch viel zu wenige. Sammlungen wie „Der wichtigste Comic der Welt“ sollen daher zum Nachdenken anregen, die Augen zu öffnen und nicht zuletzt auch selbst aktiv zu werden. 

Veränderung tut not, denn es sieht übel aus, schon im Kleinsten. Tiere und Pflanzen leiden unter der Umweltverschmutzung, dem Müll, den die Menschen unbedacht verbreiten. Oder den Drang, perfekte Gärten zu gestalten. Manchmal sind es nur kleine Dinge, die jeder tun kann, um viel bewirken. Denn es ist wichtig, die Dinge zu beschützen, die den Kreislauf des Lebens am Laufen halten, seien es nun Wälder und Gewässer, oder gleich ganze Ökosysteme; die durch die Gier der Menschen am Kippen sind.

Schon seit vielen Jahren gibt es daher Projekte, die genau das versuchen und auch schon erste Erfolge erzielt haben. Man muss sich diesen aber noch nicht anschließen, auch vor Ort gibt es Möglichkeiten und Mitstreiter, um etwas zu verändern.

Bereits 2021 erschien diese Sammlung in den USA, für die über dreihundert Kreative aus verschiedensten Bereichen zusammengearbeitet haben, um kleine aber feine Geschichten und Cartoons zu präsentieren, die einerseits aufrütteln, andererseits auch Gruppen und Taten vorstellen sollen, durch die bereits erste Schritte gegangen wurden.

Es sind daher nicht nur Autoren und Künstler aus dem Comic-Bereich am Werk, sondern auch Schauspieler und Umweltaktivisten, die auf Missstände in besonders gefährdeten Bereichen hinweisen wollen und Projekte, die das aufhalten oder umkehren sollen. Daher gibt es manchmal nur Bilder mit Texten, die die entsprechende Organisation kurz vorstellen, oder aber auch an bekannte Umwelt- und Tierschützer erinnern. Dann wieder bringen einseitige Cartoons die Leser mit ihrem schwarzen Humor dazu, zuzustimmen und nachdenklich zu werden.

Andere Geschichten führen vor Augen, wozu Chemie-Einsatz, Kohle-Abbau und eine zunehmende Zerstörung natürlicher Lebensräume auch schon führen, ebenso wie der Müll, der überall hin entsorgt wird. Einige davon sind herzzereißend.

Und nicht zuletzt gibt es auch Comics, die positive Beispiele zeigen, manchmal auch nur kleine, alltägliche Momente.

Die Beiträge richten sich vor allem an Jugendliche, die viele Aussagen schon besser verstehen können und dadurch vielleicht anfangen darüber nachzudenken, aber auch erwachsenen Lesern wird so mancher selbstverständliche Moment im Spiegel vorgehalten.

Die Lektüre ist nicht nur physisch ein ordentlicher Wälzer, auch sollte man sich die Zeit nehmen und nicht alles auf einen Rutsch durchlesen wollen. Gut dosiert können die Beiträge sicherlich mehr Aufmerksamkeit für den Umweltschutz im Kleinen wecken.

„Der wichtigste Comic der Welt“ mag vielleicht auf den ersten Blick einen hochtrabenden Titel tragen, der Inhalt wird aber der Aussage gerecht, denn viele bekannte Künstler haben sich zusammengesetzt und Geschichten geschaffen, die nicht nur bedrücken und erschüttern, sondern auch aufrütteln und Mut machen, gerade wenn man zur jungen Generation gehört, für die die angesprochenen Themen umso lebenswichtiger sind.