Star Trek New Frontier 2: Zweifrontenkrieg, Peter David (Buch)

Peter David
Zweifrontenkrieg
Star Trek New Frontier 2
(Star Trek – New Frontier: The Two-Front-War, 1997)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Bernhard Kempen
Cross Cult, 2011, Taschenbuch, 316 Seiten, 12,80 EUR, ISBN 978-3-942649-02-5

Von Christel Scheja

Die bereits 1997 erschienene Serie „Star Trek New Frontier“ beschritt nach einer langen Pause erstmals ungewohnte Wege, denn auch wenn einige Persönlichkeiten aus „Star Trek The Next Generation“ auftraten, so spielten doch frei erfundene Figuren und nur einmal in der Serie verwendete Personen die Hauptrolle. Das neue Konzept ging auf und ebnete weiteren neuen „Star Trek“-Roman-Zyklen den Weg.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die „U.S.S. Excalibur“ unter dem Kommando von Mackenzie Calhoun, der als sehr eigenwilliger Captain gilt und eigentlich schon einmal den Dienst quittiert hatte. Allerdings gibt es persönliche Gründe, die ihm von Botschafter Spock und Captain Picard empfohlene Aufgabe zu übernehmen.

Das tholianische Imperium ist zusammengebrochen. Die „Excalibur“ soll nach dem rechten sehen, Hilfe bei Evakuierung und Raumrettung anbieten, aber auch den Raumsektor genauer unter die Lupe nehmen. Zu den Völkern, die durch das Chaos in dem benachbarten Staatsgebilde, profitieren könnten, gehören auch die Danteri – das Volk, das Calhouns Planeten vor vielen Jahren erobern wollte. Damit kennt er diese besser als jeder andere und kann vielleicht Gefahren vorausahnen. Zusammen mit seinem ersten Offizier Commander Shelby und einer ausgesuchten Crew macht sich auf den Weg und muss schon bald feststellen, dass die Lage schlimmer ist, als gedacht. Nicht nur, dass sie der letzte Überlebende der gestürzten Herrscherfamilie der Tholianer an Bord geschlichen hat, auch die Danteri treiben ein Spiel, das Calhoun gar nicht gefällt. Gerade als sie einem gestrandeten Raumschiff voller Flüchtlinge helfen wollen, taucht ein unbekanntes Schiff auf.

Aber auch andere Angehörige der Crew stehen vor schweren Prüfungen, die mit ihrer Vergangenheit zusammenhängen, so wie die zurückhaltende Sela...

Eines lässt sich schon auf den ersten Seiten feststellen. Man sollte „Zweifrontenkrieg“ nicht lesen, bevor man nicht „Kartenhaus“ kennt, denn der Roman steigt dort ein, wo sein Vorgänger aufgehört hat. So merkt man auch, dass die Zeit der Vorbereitungen und Vorstellungen vorbei ist, denn die Dramatik zieht merklich an und die Spannung steigt. Auf mehreren Handlungsebenen müssen sich nicht nur der Captain und der letzte Prinz des tholianischen Herrscherhauses Feinden und Intriganten stellen, sondern auch aufpassen, dass sie nicht selbst in die Falle laufen. Einige der im ersten Band aufgeworfenen Fragen werden dabei endlich beantwortet, dafür aber leider auch neue aufgeworfen um die Spannung zu wahren. Man merkt zudem, dass die friedliche Erforschung des Weltraums diesmal nicht im Vordergrund steht, es gilt eher, wichtige Informationen über den Zusammenbruch des Imperiums und das entstandene Machtvakuum zu sammeln und dabei einerseits zu helfen, andererseits nicht in die Schusslinie zu geraten – was sich aus Gründen der Spannung aber nicht vermeiden lässt.

Auch dieser Band ist flüssig geschrieben und nicht in die Länge gezogen, so dass die richtige Mischung an Action, Beschreibung und Dialogen vorliegt.

„Zweifrontenkrieg“ setzt die in „Kartenhaus“ begonnene Handlung spannend fort und gewinnt merklich an Spannung, so dass „Star Trek“-Fans gut unterhalten werden. Nur den ersten Band „Kartenhaus“ sollte man auf jeden Fall kennen.