Alma 1 (Comic)

Shinji Mito
Alma 1
Übersetzung: Sascha Mandler
Manga Cult, 2024, Paperback, 216 Seiten, 12,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Die Endzeit steht bei den Japanern immer hoch im Kurs, egal wie das apokalyptische Szenario geschaffen wurde, ob nun durch einen Krieg, Naturkatastrophen oder Maschinen, die ihre Schöpfer stürzen; letzteres scheint bei „Alma“ der Fall zu sein.


Seit er denken kann, lebt Ray in einer kleinen, geschützten Enklave mit Trice zusammen und hat weite Wanderungen unternommen, um andere Menschen zu finden, aber erfolglos. Doch nun verändert sich alles, ausgelöst durch eine feindlich gesinnte Besucherin.

Nachdem Trice nicht mehr da ist, macht sich der Junge nun endgültig auf den Weg und lässt seine Heimat der letzten fünfzehn Jahre hinter sich, um draußen in der Welt doch noch Spuren von Menschen aufzuspüren - aber zunächst entdeckt er anderes…


Androiden, die fühlen, denken und sich kaum von Menschen unterscheiden, gibt es wie Sand am Meer, auch die Tatsache, dass sie einen Menschen zu beschützen scheinen, ist nichts Neues. So wird es schwierig, der Geschichte noch neue Facetten abzuringen. Danach sieht es erst einmal nicht aus, denn die Roboterdame führt eigentlich ein recht friedliches Leben, merkt aber auch, dass sie nicht mehr lange bei ihrem Menschen sein kann. Und tatsächlich ist der Besuch einer Fremden der Anfang vom Ende.

Damit beginnt nun auch die Heldenreise des jungen Ray, der sich weiter als je zuvor in die Welt hinauswagt, in der Hoffnung, nicht länger allein zu sein. Aber wie man sich denken kann, muss er aufpassen, denn nicht hinter jedem menschlichen Gesicht findet sich auch ein lebendiges Herz.

Alles in allem bedient sich der Künstler schon vieler sehr bekannter und üblicher Versatzstücke, schafft es aber auch, immer wieder neue Aspekte zu finden, die Interesse wecken, und stellt in diesem ersten Band vor allem Weichen, ohne allzu viel zu verraten, so dass es spannend bleibt.

„Alma“ ist ein Manga, der dem apokalyptischem Setting und der Herrschaft der Maschinen immerhin ein paar neue Seiten abringt. Der Auftakt ist erstaunlich ruhig und stellt erste Weichen, ist aber interessant genug, um Interesse für die Fortsetzung zu wecken.