Emery Lee: Café con Lychee - Liebe ist wie Bubble Tea (Buch)

Emery Lee
Café con Lychee - Liebe ist wie Bubble Tea
(Café con Lychee, 2022)
Übersetzung: Elena Helfrecht
Crocu, 2024, Paperback, 344 Seiten, 16,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

Eine Welle, die vor einigen Jahren in den USA ihren Anfang nahm, schwappt nun auch nach Deutschland über: Geschichten um Jugendliche und junge Erwachsene, die nicht nur am Ende der High School stehen, sondern auch nicht so ticken wie viele andere ihres Alters. Das ist auch bei den Helden in „Café con Lychee - Liebe ist wie Bubble Tea“ so.


Auf den ersten Blick sind die die völligen Gegensätze: Gabriel, der unter den Pantoffeln seiner Eltern steht und nach ihrem Willen etwas Besseres werden soll und im Fußballteam eine Niete ist. Und Theo, der selbstbewusst dazu steht, schwul zu sein, ein guter Sportler ist und genau weiß, was er will. Doch die Tatsache, dass die Bäckerei von Gabriels und das Café von Theos Eltern durch ein neues, hippes Café bedroht wird, bringt die beiden Streithähne nach und nach zusammen und lässt sie erkennen, dass sie doch mehr gemeinsam haben als sie zugeben wollen, auch ihre gefühlsmäßigen Neigungen.

Ein wenig märchenhaft geht es in der Geschichte aus einer amerikanischen Kleinstadt zu, die nicht näher benannt wird und auch überall liegen könnte, wo Menschen verschiedenster Herkunft miteinander leben und arbeiten. Die Handlung klammert zudem auch alle Probleme aus, die es durch die Herkunft der beiden geben könnte, weil keiner von ihnen Angloamerikaner ist.

Tatsächlich geht es nur um die unterschiedlichen Charaktere der beiden, denn während Theo offen dazu steht, dass er schwul ist, wagt sich Gabriel nicht sich zu öffnen, allein schon um seiner Eltern willen, die durch ihre Abstammung in diesem Bereich eher konservativ denken. Daher geht das Coming-out auch sehr still vonstatten, denn die Geschichte konzentriert sich eher auf das gemeinsame Ziel, dass die Jungs haben, um die Eltern und ihre Geschäfte zu retten. Dass sie sich dadurch auch näherkommen und besser kennenlernen, bleibt natürlich nicht aus.

Leichtfüßig und heiter, eher mit den Gefühlen als den Leidenschaften spielend, erzählt die Autorin eine warmherzige Romanze, die auch schon jüngere Leser mögen dürften, denen die Liebe ausreicht, wenn sie nur schwärmerisch daherkommt. Vor allem wird das Hauptthema sehr feinfühlig und natürlich behandelt.

„Café con Lychee - Liebe ist wie Bubble Tea“ ist ein weiterer Young-Adult-Roman, der sich eines queeren Themas annimmt und auf feinfühlige und leicht verdauliche - aber auch recht glaubwürdige - Art das Coming-out eines Jungen in eine unterhaltsame Geschichte bannt.