Die Flüsse von London 11: Wer glaubt schon an Drachen? (Comic)

Die Flüsse von London 11
Wer glaubt schon an Drachen?
Text: Ben Aaronovitch, Andrew Cartmel, James Swallow
Zeichnungen: José María Beroy, David Cazeba
Übersetzung: Kerstin Fricke
Panini, 2024, Paperback, 112 Seiten, 17,00 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Mittlerweile sind die Comics zur so erfolgreichen Romanserie um Peter Grant und das Folly eine eigene Institution und werden von Comic-Liebhabern wie den Leser der Romane ungeduldig erwartet, bieten sie doch oftmals einen Einblick abseits der bekannten Figuren und Plots und ergänzen die Saga um ganz eigene Abenteuer.


Dieses Mal wird PC Grant von den fliegenden Kollegen zur Hilfe gerufen. Ein Polizei-Hubschrauber wurde von etwas Unbekanntem angegriffen und schwer beschädigt - die Crew kam gerade so mit ihrem Leben davon. Als Grant zum nächsten Einsatz mitfliegt, greift etwas, das aussieht wie ein Drache, den Hubschrauber an. Doch woher kommt der Wyvern und warum nur ist das Wesen, das den Überlieferungen nach eher schüchtern und zurückhaltend agiert, dermaßen aggressiv?

Die Spur führt unsere Agenten vom Folly auf die Spur eines lang verstorbenen Musikers und dessen Begegnung mit den Fae.


Dieses Mal wird uns eine waschechte Folly-Story kredenzt. Und was haben sich die Zeichner und der Autor hier nicht für eine abgedrehte Geschichte einfallen lassen. Die Zeit der Swinging Sixties wird lebendig, wir besuchen die Clubs, in denen Jimi Hendrix seine Weltkarriere begann - und begegnen dabei wieder einmal Abgesandten aus der Welt der Fae. Dass dies selten etwas Positives nach sich zieht, ist bekannt.

Der Plot ist ebenso abgedreht, wie interessant. Hier wird viel Flair bemüht, stehen Grant und sein Chef im Zentrum.

Die optische Umsetzung ist genial gelöst. Prächtige Farben illustrieren die Sixties, Pastelltöne die Anderswelt, das moderne London ist dagegen folgerichtig eher ein grau in grau.

Das hat Pep, Flair und eine interessante Auflösung - eine klasse Umsetzung einer genialen Idee.