Being Bond: Daniel Craig - Ein Rückblick, Mark Salisbury (Buch)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 02. März 2024 10:27
Mark Salisbury
Being Bond: Daniel Craig - Ein Rückblick
(Being Bond: A Daniel Craig Retrospective, 2022)
Übersetzung: Johannes Neubert
Cross Cult, 2024, Hardcover, 256 Seiten, 49,00 EUR
Rezension von Christel Scheja
Seit der Veröffentlichung der ersten „James Bond“-Romane durch Ian Fleming, unterhalten die Abenteuer des Geheimagenten im Dienste Ihrer Majestät die Leser, aber einen wirklichen Schub hat die Figur erst durch die Verfilmungen bekommen, nicht zuletzt durch Daniel Craig, in denen die Macher wieder mehr zu den Ursprüngen zurückkehrten und diese modernisiert in unsere Zeit übertrugen, Mit dieser Ära beschäftigt sich nun „Being Bond: Daniel Craig - Ein Rückblick“.
In „Casino Royale“ lernte der Zuschauer einen jungen Bond kennen, der sich seine Doppelnull erst noch verdienen musste und dann gleich einen Auftrag erhielt, der ihm nicht nur die Härte des Agentenlebens vor Augen führte, sondern auch eine Narbe schlug, die ihn in „Ein Quantum Trost“ über die Stränge schlagen ließ.
In „Skyfall“ und „Spectre“ wurde er zudem dann auch noch immer wieder mit seiner eigenen dunklen Vergangenheit konfrontiert, bis er in „Keine Zeit zu sterben“ eine wichtige Entscheidung treffen musste.
Auch wenn die Filme so gestaltet waren, dass man jederzeit einsteigen konnte, so zieht sich doch ein roter Faden durch die „Bond“-Filme der Craig-Ära, etwas, was man früher versucht hat zu vermeiden und allenfalls einen Bösewicht wiederkehren ließ. Hier aber gestaltet sich nach und nach ein Hintergrund, der eng mit der Person der Hauptfigur verbunden ist und einige Aspekte interessanter erscheinen lässt.
Und noch etwas ist anders in diesen Filmen. Dieser neue James Bond ist nicht mehr der unzerstörbare Übermensch, der sich mit einem Lächeln und an der Seite einer jungen Frau am Ende des Films von den Strapazen erholt und diese im nächsten vergessen hat - eher im Gegenteil. Daniel Craig spielt den Geheimagenten verletzlicher und menschlicher; er darf auch schon einmal Fehler machen, die sich später tragisch auf ihn und sein Umfeld auswirken. Auch ist er lange nicht mehr so souverän im Umgang mit Frauen.
Das Buch vereint unter seinem Deckel ausführliche Berichte über die Entstehungsgeschichte und den Dreh der Filme, garniert mit Auszügen aus Interviews mit Cast und Crew. Dadurch erfährt man nach und nach, warum dieser neue Bond so anders war und was den frischen Wind in die Filme brachte, sie aber auch in der modernen Zeit ankommen ließ.
Bond-Fans erhalten so viele interessante Informationen, die in geballter Form ein erweitertes Bild der Filme ergeben und bestimmte Details noch wichtiger erscheinen lassen. Man erfährt von Schwierigkeiten beim Dreh, von Änderungen, die notwendig wurden, und warum man gerade bestimmte Schauspieler wie etwa Mads Mikkelsen als Le Chiffre aussuchte.
Das Ganze wird natürlich mit vielen Bildern aufgelockert - keine Doppelseite ist nur Text -, in einer ansprechenden Form präsentiert und bietet zudem sehr viel Lesestoff, so dass man einige Zeit damit beschäftigt ist, den Inhalt in sich aufzusaugen.
„Being Bond: Daniel Craig - Ein Rückblick“ ist daher für alle Leser und Filmfans interessant, die die letzte Ära des Geheimagenten zu schätzen und zu lieben gelernt haben, denn nach der Lektüre der interessanten Berichte zu jedem der Filme werden sie vielleicht das eine oder andere Detail in den Streifen neu entdecken oder mit anderen Augen sehen können.