556 Lab 1 (Comic)

556 Lab 1
Text: Yuuichi Kimura
Zeichnungen: Akira Himekawa
Aus dem Japanischen von Renate Lucic
Tokyopop, 2010, Taschenbuch, 176 Seiten, 6,50 EUR, ISBN 978-3-8420-0025-4

Von Rowena Weddehage

Kokoro ist ein aufgewecktes und süßes Mädchen von zwölf Jahren. Sie lebt mit ihrer Mutter zusammen, da ihr Vater schon früh gestorben ist. Da die Mutter viel arbeiten muss, ist Kokoro oft allein. Trotzdem versinkt sie nicht in Selbstmitleid, sondern ist stets fröhlich.

Ihre Klassenkameraden haben ihr ein Poster für ihre Lehrerin anvertraut, das nach Schulschluss jedoch nicht mehr auf ihrem Schreibtisch liegt. Da sie sich nicht sicher ist, ob ihre Schulfreunde ihr einen Streich spielen wollen, und sie eigentlich auch einen guten Rat bräuchte, macht sie sich auf die Suche nach ihrem alten Spielzeug, insbesondere nach einem Roboter namens Paparobo, der ihrem Vater ähnelt.

In der Rumpelkammer findet Kokoro eine Gravur an der Wand. Dort steht „556 Lab“ und darunter dasselbe Zeichen wie auf ihrer Kette, die sie zu ihrem zehnten Geburtstag von ihrem Vater als Geschenk bekam. Aus Neugierde nimmt sie ihre Kette und drückt diese in die Fassung. Und siehe da – die Wand öffnet sich! Unten an der Treppe angekommen, stößt sie auf ein Labor, das ihres Vaters, welches sich jahrelang im Geheimen unter dem Haus befand. Das Labor ist in einem totalen Chaos versunken. Kokoro entdeckt trotzdem auf einer Box einen Brief von ihrem Vater, in dem steht, dass es ihm sehr leid tut, nicht mehr bei ihr sein zu können. Weiter auf der Suche nach etwas Nützlichen findet sie eine Digitalkamera. Nachdem sie eine Weile damit herumhantierte, stellt sie plötzlich fest, dass sie damit für mehrere Stunden in die Vergangenheit schauen kann, sobald sie eine Stelle fotografiert. Endlich hat sie die Lösung für ihr Problem: Sie kann mit der Kamera herausfinden, wer ihr das Poster weggenommen hat...

Es macht Spaß, Kokoro auf ihren manchmal mehr oder weniger gefährlichen und aufregenden Abenteuern zu begleiten, wobei sich die Qualität der Probleme von Mysterium zu Mysterium steigert, so dass sie sogar gezwungen ist, vor einem Mörder zu fliehen. Dabei findet sie immer wieder neue Equipments ihres verstorbenen Vaters, die ihr mehr als einmal aus der Patsche helfen. Diese haben ganz wundervolle Funktionen, zum Beispiel fällt ihr ein Gerät in die Hände, das sie vor Bedrohungen warnt und ihr somit immer den richtigen Weg zeigt, oder eine Brille, die automatisch aufnimmt, was sie sieht.

Der Manga heißt „556 Lab“, da man im Japanischen statt Kokoro auch 556 schreiben kann. Lab steht für das Labor, das sich in der Geschichte versteckt unter dem Haus befindet, in dem Kokoro und ihre Mutter wohnen. Musashis Name kann ebenfalls in Zahlen ausgedrückt werden, nämlich mit der 634. Der Junge ist Kokoros Sandkastenfreund und steht ihr immer zur Seite. Durch die Arbeit seines Vaters muss er immer mal für ein paar Jahre wegziehen; nun ist die Versetzungszeit jedoch vorbei. Er ist bei den Mädchen in der Klasse sehr beliebt. Kokoro ist die einzige, die angeblich nur Freundschaft für ihn empfindet.

Yuuichi Kimura und Akira Himekawa sind das Autoren-Duo, der bekannten Manga-Reihe „The Legend of Zelda“. „556 Lab“ ist eine wunderschöne Fantasy-Geschichte für junge Mädchen ab 10 Jahre.