John Sinclair Classics 6: Friedhof der Vampire, Jason Dark (Hörspiel)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Dienstag, 22. Februar 2011 21:25
John Sinclair Classics 6
Friedhof der Vampire
Jason Dark
Lübbe Audio, 2011, ca. 55 Minuten, ca. 7,99 EUR, ISBN 978-3-7857-4291-4
Von Olaf Menke
Neben der regulären „John Sinclair“-Hörspielserie (auch „Edition 2000“ genannt) gibt es seit 2009 auch den Versuch, die ersten 50 Abenteuer des Heftromanheldens zu vertonen. Die ersten Gehversuche Sinclairs fanden in der alten Heftreihe „Gespenster-Krimi“ statt, bevor später die eigenständige Serie startete. Ist „John Sinclair“ selbst schon die erfolgreichste Gruselheftserie, so sind die Hörspiele hierzu ebenfalls ein Riesenerfolg, man spricht davon, dass es weltweit keine erfolgreichere Gruselhörspielserie gibt, in Deutschland soll sie außerdem nach den „Drei ???“ die erfolgreichste Hörspielserie sein.
In einem Dörfchen namens Bradbury gehen seltsame Dinge vor sich. Als ein Kollege Sinclairs aus dem Dörfchen wahnsinnig geworden zurückkehrt, nimmt Sinclair die Ermittlungen auf und entdeckt, dass hier Vampire Menschen aussaugen. Der Clou: Die Vampire versenken nach dem Leersaugen ihre Opfer in einem nahegelegenen Moor, sie sterben zwar nicht, können sich aber auch nicht befreien. Als Sinclair seine Waffe rausholt, lachen ihn die Vampire aus, da sie mit konventioneller Munition nicht verletzt werden können. Das Entsetzen ist groß, als sich herausstellt, dass er silberne Patronen mit sich führt die für die Vampire natürlich tötlich sind...
Die Romanvorlage erschien 1974 in der Bastei-Horrorreihe „Gespenster-Krimi“ als Nr. 34 und gilt unter Fans als eher wenig geglückter Roman, allerdings wurde für das Hörspiel einiges umgestellt, einige überflüssige Handlungsstränge wurden gleich ganz gelöscht und zudem wurde alles reichlich modernisiert (inklusive Einfügung von Handys). So ist es sehr amüsant, die ersten Schritte Sinclairs unter Vampiren mit zu verfolgen. Selbstverständlich ist aus heutiger Sicht das Finale nicht sonderlich originell, zur damaligen Zeit mag die Auflösung allerdings noch so manchen Leser überrascht haben.
Das Hörspiel selbst ist sehr gelungen, es entsteht schnell eine dichte Atmosphäre, was zum einen den guten Sprechern (unter anderem wird Sinclair von der deutschen Stimme von Pierce Brosnan gesprochen) geschuldet ist, zum anderen dem guten Drehbuch und den sehr gut umgesetzten Soundeffekten. So gibt es zu Anfang eine harte Szene, in der einem Mann Arme und Beine mit Motorsäge entfernt werden und weitere Szenen, die das Kopfkino tatsächlich in Gang zu setzen vermögen. Wer von den jetzt erscheinenden Hörbüchern Sinclairs enttäuscht sein sollte, sollte hier zugreifen – diese Serie könnte schon bald ein echter Klassiker werden.