Conan der Barbar - Die Entstehungsgeschichte des Kultfilms, John Walsh (Buch)

John Walsh
Conan der Barbar - Die Entstehungsgeschichte des Kultfilms
(Conan the Barbarian – The official Story of the Film, 2023)
Übersetzung: Thorsten Walch
Cross Cult, 2023, Hardcover, 176 Seiten, 40,00 EUR

 

Rezension von Christel Scheja

Robert E. Howard schuf Anfang der 30er Jahre mit Conan wohl den Archetypus des Barbaren, der uns bis heute in der modernen Popkultur begleitet. Denn nach den Geschichten von Howard und seinen Erben und zahlreichen Comics seit den 70ern gab es auch noch mehrere Verfilmungen. Allerdings hat es nur die aus dem Jahr 1981 zum Kultstatus gebracht. Das hier vorliegende Buch, „Conan der Barbar - Die Entstehungsgeschichte des Kultfilms“ geht genauer auf den Streifen ein.

Conan entstand ganz im Kopf von Robert E. Howard, einem Texaner mit der Leidenschaft, sich selbst in seinen Pulp-Geschichten in die Haut starker Männer zu träumen und in seiner Phantasie ein abenteuerliches Leben zu führen. Der Cimmerier hat dabei den meisten Eindruck hinterlassen und die Filmkarriere eines österreichischen Bodybuilders gestartet, der in den kommenden Jahren zu einer Ikone des harten Action-Kinos werden sollte: Arnold Schwarzenegger.

Der Film mag archetypische Klischees bedienen, schrieb aber auch durch die beeindruckende Atmosphäre Filmgeschichte, die bis heute nachwirkt. Dabei hat man sich selbst gerne von allem möglichen, was davor kam, beeinflussen lassen.


Vom Schöpfer der Figur Robert E. Howard bis hin zu dem, was der Film hinterlassen hat, der Autor John Walsh geht auf alle Aspekte des Films ein. Die Vorgeschichte stellt den Autor des Originals vor und klärt, warum Conan in den kommenden Jahrzehnten trotz Howards frühem Tod nicht vergessen wurde.

Von ersten Entwürfen bis hin zu den Schauspielern und Machern, die wichtigsten Personen kommen zu Wort oder werden durch andere beschrieben. Man erfährt, wie sie sich dem Film und ihren Figuren annäherten. Der Band bietet daher auch in den Text eingebettete Interviews, die von Set-Fotos begleitet werden. Man erfährt so Einiges an Hintergründen zur Entstehung, Planungen, was die Schauspieler betraf und nicht zuletzt auch die Gestaltung der Geschichte selbst. Man bekommt Konzeptzeichnungen für später verworfene Figuren und Settings zu sehen, erfährt mehr über die Planungen im Hintergrund, die eigentlich zu einer Trilogie hätten führen sollen, was sich aber leider viel zu früh zerschlug.

Das alles ist reich bebildert, so bekommt man auch Fotos von Howard zu sehen, die bisher nicht in Publikationen über ihn zu sehen waren, ebenso wie Titelbilder früher Sammlungen und Illustrationen der Künstler, die Conan bis in die 70er Jahre geprägt haben.


All das wird ansprechend und kurzweilig präsentiert, bietet auch dem Fan noch viel zu entdecken und informatives Lesevergnügen, Die Bilder sind angemessen in Szene gesetzt - vor allem die Konzeptzeichnungen enthüllen Details, die im Film selbst nicht unbedingt ins Auge fallen oder aber es verdient gehabt hätten, verwendet zu werden.

Durch all das wird deutlich, warum der Film überhaupt den Kultstatus erreicht hat und bis heute unvergessen ist, so klischeehaft und einfach er heute auch auf moderne Zuschauer wirken mag.

Das macht „Conan der Barbar - Die Entstehungsgeschichte des Kultfilms“ zu einem interessanten Bildband, der nicht nur den Fans des Cimmeriers empfohlen sei, sondern auch denen, die ihn erst noch kennenlernen wollen, denn das Buch bietet viele Aspekte, die Lust auf Mehr machen.