L. C. Frey: Der Fluch von Brakken - The Age of Stone 1 (Buch)

L. C. Frey
Der Fluch von Brakken
The Age of Stone 1
2023, Paperback, 460 Seiten, 16,99 EUR

Rezension von Carsten Kuhr

Eine archaische Welt, ein großgewachsener, breitschultriger Recke, zwei Zwerge, eine Elfin in Not und ein Nekromant - das sind die Beigaben, aus denen L. C. Frey den Auftakt eines neuen High-Fantasy-Zyklus mixt.


Willkommen zunächst einmal in Ulthor, einer großen Stadt mit einer Zitadelle der Magier, jeder Menge korrupter Politiker, reicher Händler und bettelarme Habenichtse. Hierher hat es Stone, der aus einer anderen Welt stammend sein Dasein als Söldner und Abenteurer fristet, verschlagen. In einer Taverne spricht ihn eine reiche Elfin an: Er soll ihre verschollene Schwester suchen und zurückbringen. Einhundert Goldstücke, davon 20 als Vorschuss, machen die Angelegenheit für ihr lukrativ.

Sein Weg führt ihn nach Brakken, einem verlassenen, kleinen Dorf nahe einer erschöpften und aufgegebenen Silbermine. Dass in der Gegend immer wieder Babys und Jungfrauen verschwinden, weist darauf hin, dass hier etwas Dunkles vorgeht. In dem Ort angekommen, lernt er auch zwei Zwerge kennen, die mit der Gesuchten zusammen die Mine betreten und fluchtartig verlassen haben.

Dunkle Magie, wandelnde Tote, ein Magier-Zirkel - Stone glaubt, seinen Ohren nicht zu trauen. Dumm, dass alles wahr ist, wie die Drei bei ihrer Rettungsmission leidvoll erfahren müssen. Nach Ulthor zurückgekehrt aber beginnen die Gefahren dann erst so richtig - warten doch Horden von wandelnden Toten und Verräter auf die Helden…


L. C. Frey (d.i. Alex Pohl) hat im Selbstverlag wie bei Publikumsverlagen in den letzten Jahren diverse Romane veröffentlicht, die sich regen Zuspruchs erfreuen. Mit seiner fünfbändigen „Riftwelt“-Saga legte er postapokalyptische Dark Fantasy vor, zusammen mit Michael Tsokos verfasste er den Thriller-Beststeller „Abgefackelt“ - soll heißen, der Verfasser weiß, wie man seine Leserinnen und Leser an die Seiten fesselt.

Zwar sind die Ingredienzien nicht unbedingt innovativ oder neu, aber die Mischung, sie stimmt. Munter geht es hinein in das Abenteuer, das vor Wendungen nur so strotzt. Die Charaktere bleiben dabei recht flach, der logische Faden wird auch ab und an unterbrochen und neu aufgenommen - allein, der Unterhaltungswert passt.

Frey, um bei diesem Namen zu bleiben, hat sich bei dem Entwurf seiner Hauptfigur an erfolgserprobten Recken orientiert - Conan und Dray Prescott standen dabei ebenso Pate wie Kane. Dabei hat er es aber nicht belassen, stellt uns einen erfahrenen Kämpfer voller innerer wie äußerlicher Narben vor, bei dem immer wieder Erinnerungen aus einem anderen Leben in einer anderen Welt hochkommen.

Das Ganze liest sich erstaunlich flüssig, obwohl die kurzen Kapitel immer wieder zwischen verschiedenen Handlungstragenden hin und her wechseln. Der Plot bietet, wie bereits erwähnt, jede Menge mehr oder minder erwartete Wendungen und Überraschungen, so dass wir zwar nicht sonderlich tiefgängig oder innovativ, aber doch spannend und kurzweilig unterhalten werden.