André Milewski: Geheimakte Ronin (Buch)

André Milewski
Geheimakte Ronin
Geheimakte 15
2023, Taschenbuch, 388 Seiten, 13,98 EUR

Rezension von Christel Scheja

Andre Milewski hat bereits 2010 das Schreiben für sich entdeckt und mit seinen „Geheimakte“-Romanen eine treue Fangemeinde um sich versammelt. Diese und andere Reihen bieten Geschichten voller Action, Mystery und Abenteuer, so auch das aktuellste Werk: „Geheimakte Ronin“.


Boston im Jahr 1970. Max Falkenberg ist gerade erst zum Dekan des Elliot College aufgestiegen und schlägt sich mit den Gegebenheiten herum, da tauchen zwei Japaner auf und verlangen dass er nach Japan kommt, um die Ehre seines verstorbenen Bojitsu-Lehrers Morita wiederherzustellen.

Es gibt genug Gründe, diese Einladung anzunehmen, hat der vor fünf Jahren ermordete Freund doch einige Geheimnisse hinterlassen. Schon bald geraten Max und seine Frau Jody in ein tödliches Netz aus Intrigen, in dem es um nicht weniger als mystische Geheimnisse und Schätze des alten Japan und Männer geht, die die alte Ordnung wieder herstellen wollen.


Mehr noch als die anderen Romane der „Geheimakte“-Reihe ist dieser Band unabhängig von den anderen lesbar. Der Autor macht es einem leicht, nicht nur die Figuren kennenzulernen, sondern auch in die Handlung einzutauchen. Wenn Bezug auf frühere Geschichten genommen wird, so wird das Nötigste erklärt; meist spielt das aber auch keine tragende Rolle. Denn hier wird der Held Max Falkenberg in ein Abenteuer gestürzt, das ihn voller Herausforderungen stellt, muss er doch nicht nur in eine fremde Kultur eintauchen, sondern auch ein höchst gefährliches Vermächtnis entschlüsseln, an dem das Schicksal eines ganzen Landes zu hängen scheint.

Wie in einem James-Bond-Roman geht es gleich richtig zur Sache und der Held wird bis an seine Grenzen getrieben. Immerhin findet er auch Verbündete, und der Showdown wird auch gelungen in die Wege geleitet. Zudem fühlt sich das Setting auch sehr glaubwürdig an, wird mit vielen kleinen Details zum Leben erweckt. Man merkt, dass der Autor ausführlich recherchiert hat, um Zeit und Lokalkolorit einzufangen.

Alles in allem hat der Roman weder Längen noch wirkt er übertrieben. Action und Mystery sind gelungen miteinander vermischt, die Figuren haben alle genug Profil um sie lieben oder hassen zu können. Und nicht zuletzt gibt es auch eine Prise Humor, die das Geschehen auflockert und dadurch nicht bitterernst erscheinen lässt.

„Geheimakte Ronin“ ist ein gelungener Mystery-Thriller, der Action und Abenteuer vor exotischer Kulisse bietet und von Anfang bis Ende rasante Unterhaltung ohne Abstriche garantiert.