My Boy 7 (Comic)

Hitomi Takano

My Boy 7

Übersetzung: Nana Umino

Cross Cult, 2023, Paperback, 160 Seiten, 10,00 EUR

Rezension von Christel Scheja

„My Boy“ erzählt von einer Freundschaft, die eine Frau und einen Jungen auf seltsame Weise verbindet, auch wenn beide ein Altersunterschied von achtzehn Jahren trennt. Satoko könnte zwar Mashus Mutter sein, aber sie sieht sich eher als eine Freundin.


Nach ihrem Wiedersehen ist Satoko hin und her gerissen. Sie weiß, dass sie zu alt für den nun im Teenager-Alter stehenden Jungen ist und lernt auch ein Mädchen aus seiner Klasse kennen, die viel besser zu ihm passen würde. Deshalb würde sie ihm gerne helfen, sich der Welt zu öffnen. Doch darf und will sie das wirklich? Neben den ganzen rechtlichen Problemen, die Mashus Vater und andere ihr machen könnten, bringt auch noch ihre eigene Familie Satoko durcheinander, denn nun kommen Dinge hoch, die bisher unausgesprochen waren.

 

Es ist schon interessant, wie die Künstlerin es schafft, aus der ganzen Sache auch noch andere Aspekte als die bekannten herauszuarbeiten. Denn so einfach macht sie es sich nicht, wenn sie die Gefühle der Beiden beschreibt.

Rechtlich macht sich Satoko tatsächlich strafbar, wenn sie bei Mashu weiter gehen könnte, aber bisher ist es auch noch nicht zu leidenschaftlichen Gefühlen gekommen. Tatsächlich treibt die Beiden anderes voran. Sie fühlen sich einander angezogen, weil sie sich ohne Worte verstehen und ein ähnliches Schicksal teilen, sind doch ihre Familien beide nicht das Gelbe vom Ei. Es ist für beide ein wichtiger Entwicklungsprozess, herauszufinden, was sie eigentlich wollen.

Und so dreht sich die Geschichte nicht um eine klassische Romanze, sonder eher darum, was sie einander abseits von jeglicher Sexualität geben könnten. Denn sie befinden sich in einem interessanten Prozess und die Gefühle sind frei von Leidenschaft, die Verbundenheit eher auf platonischer Ebene zu sehen.

Das macht „My Boy“ auch weiterhin zu einer interessanten und vielschichtigen Geschichte, die weniger mit Liebe im üblichen Sinne zu tun hat, als mit Gefühlen, die zwei Menschen trotz des Altersunterschiedes auf ganz anderer Ebene verbindet.